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Depressionen in den Wechseljahren erkennen und behandeln


Ursachen und Behandlung
Machen die Wechseljahre anfällig für Depressionen?

t-online, tg (CF)

Aktualisiert am 13.08.2019Lesedauer: 3 Min.
Viele Frauen neigen während der Wechseljahre zu depressiven Verstimmungen.Vergrößern des Bildes
Viele Frauen neigen während der Wechseljahre zu depressiven Verstimmungen. (Quelle: valentinrussanov/getty-images-bilder)
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In den Wechseljahren fahren die Hormone Achterbahn und sorgen für Chaos im Körper. Die Hormonveränderungen betreffen nicht nur die weiblichen Geschlechtshormone, sondern auch für den Glücksbotenstoff Serotonin. Die Folge können Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit, Schlafstörungen oder Ängstlichkeit sein.

Daraus kann sich auch eine Depression entwickeln. Daher ist es wichtig, dass Frauen den Ursachen ihrer Stimmungsschwankungen auf den Grund gehen und einen Gynäkologen aufzusuchen. Ob im individuellen Fall eine Hormontherapie Sinn macht oder eine alternative Behandlung erfolgversprechender ist, ergibt sich aus der ärztlichen Untersuchung.

Depression in den Wechseljahren: Die Ursachen

Frauen in den Wechseljahren berichten häufig von schlechter Laune, Traurigkeit oder Schwermut. Um eine passende Therapie zu finden, sollten Sie zunächst klären, was der Auslöser für diese Gemütsschwankungen ist. Handelt es sich um allgemeine Beschwerden oder sogar um eine Depression? "Wenn solche Veränderungen auftreten, ist der erste Schritt, eine Ursachenforschung der Wechseljahresbeschwerden zu betreiben", sagt Professor Olaf Ortmann vom Regensburger Caritas-Krankenhaus in einem Bericht des Gesundheitsportals "lifeline.de".

Oft wird voreilig der Schluss gezogen, dass die Stimmungsschwankungen durch den Abfall des Sexualhormons Östrogen hervorgerufen wird und mithilfe einer Hormonersatztherapie behandelbar ist. Wenn es sich um eine echte Depression handelt, haben Hormone keine Wirkung. Antidepressiva wiederum dagegen sind bei hormonbedingten Wechseljahresbeschwerden meist wirkungslos.

In Phasen hormoneller Umstellung wie der Pubertät und der Menopausen finden grundlegende neurochemische Veränderungen im Gehirn statt. Das weibliche Sexualhormon Östrogen greift in den Serotonin- und Dopamin-Stoffwechsel ein, der emotionale und kognitive Fähigkeiten steuert. Veränderungen in diesem System können daher zu Stimmungsschwankungen führen und Depressionen begünstigen. In den meisten Fällen liegen bei der Entstehung einer echten Depression jedoch mehrere Ursachen zugrunde. Im mittleren Lebensalter stehen zudem zahlreiche Umbrüche an: Möglicherweise ziehen die Kinder aus, die Eltern werden pflegebedürftig oder Sorgen um die eigene Gesundheit und das Altern nehmen zu. Auch diese psychischen Faktoren können die Entstehung einer Depression begünstigen.

Symptome: Wie zeigt sich eine Depression?

Die Hauptsymptome einer klassischen Depression zeigen sich in gedrückter Stimmung, Antriebslosigkeit, Reizbarkeit, Interessensverlust und Verzweiflung. Dazu können Symptome wie Konzentrations- und Schlafprobleme, Müdigkeit, Schuldgefühle und eine negative Selbstwahrnehmung kommen. Allerdings gibt es wesentliche Unterschiede zwischen einer Depression und einer depressiven Verstimmung. Letztere ist die mildere Form einer Depression und kommt während des Klimakteriums wesentlich häufiger vor. Anders als bei einer echten Depression sind die Symptome nicht so schwerwiegend und vergehen meist nach ein paar Wochen wieder. Allerdings kann eine depressive Verstimmung auch in eine Depression übergehen. Daher gilt: Bei Symptomen, die über einen längeren Zeitraum anhalten oder sich verschlimmern, sollten Frauen professionelle Hilfe bei einem Arzt oder Psychologen suchen.

Behandlung: Wege aus dem seelischen Tief

Vor Beginn einer Therapie ist erst einmal wichtig, dass ein Arzt die depressiven Symptome richtig deutet und eine Diagnose durchführt. Dabei wird festgestellt, ob es sich "nur" um eine depressive Verstimmungen oder eine echte Depression handelt und welche Zusammenhänge zu den Wechseljahren bestehen. Bei stärkeren Beschwerden können Medikamente oder eine begleitende Psychotherapie hilfreich sein. In schweren Fällen von Depression und dem Auftreten von Suizidgedanken werden meist Antidepressiva verschrieben. Sie regulieren den Stoffwechsel im Gehirn. Die Produktion von Botenstoffen wie Serotonin, die in einer Depression nicht ausreichend vorhanden sind, wird hierdurch angekurbelt.

Selbsthilfe bei Beschwerden in den Wechseljahren

Leichte Gemütsschwankungen vor und nach der Menopause können Frauen mit einfachen Mitteln selbst bekämpfen. Teekräuter und ätherische Öle können sich durchaus positiv auf die Stimmung auswirken. Trinken Sie Tee mit Melisse, Johanniskraut oder Passionsblume. Ätherische Öle wählen Sie nach eigenem Geschmack aus und verwenden Sie in Duftlampen oder in einem Duftbad.

Auch eine gesunde Ernährung, Akupunktur und eine homöopathische Behandlung können gegen die Beschwerden im Klimakterium helfen. Suchen Sie hierzu am besten einen Spezialisten auf. Doch auch Sie selbst können etwas für ein positives Gemüt tun, um Depression in den Wechseljahren zu verhindern. Gehen Sie raus, treiben Sie ein wenig Sport und vor allem: Ziehen Sie sich nicht zurück. Der soziale Umgang mit anderen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem besseren Lebensgefühl.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • lifeline.de
  • Eigene Recherchen
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