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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Krankheiten & Symptome Ein "stummer" Infarkt tut nicht weh
Schmerzen in der Brust gelten als typisches Alarmsignal für einen Herzinfarkt. Doch mindestens ein Drittel der Betroffenen - insbesondere Diabetiker und Frauen - haben beim Infarkt keine Schmerzen. Stattdessen verspüren sie Übelkeit, Atemnot oder ein Druckgefühl auf der Brust. Manchmal verläuft ein Herzinfarkt sogar nahezu ohne Symptome. So gefährlich ist ein stummer Infarkt.
Beim Infarkt schmerzt nicht immer die Brust
Eine US-Studie der Watson Clinic in Florida zeigte kürzlich: 42 Prozent der Frauen und 31 Prozent der Männer haben bei einem Herzinfarkt nicht das typische Symptom mit Schmerzen in der Brust. Vor allem Frauen unter 55 Jahren hätten ein höheres Risiko, unter untypischen Anzeichen zu leiden und diese nicht richtig zu deuten. Damit steige auch ihre Sterberisiko, so die Forscher um Dr. John Canto. Die Wissenschaftler hatten Daten von über 1,1 Millionen Herzkranken aus den Jahren 1994 bis 2006 ausgewertet.
Abweichende Symptome erkennen
Unbekanntere Symptome für einen Herzinfarkt können Kurzatmigkeit, Schwäche- und Schwindelgefühl sowie Müdigkeit und Schmerzen wie bei einer Magenverstimmung sein. Außerdem können Schmerzen im Kiefer, dem Nacken, an den Armen oder im Rücken- und Bauchbereich auftreten. Die Deutsche Herzstiftung spricht bei einem symptomarmen Infarkt auch vom "stummen Herzinfarkt".
Schnelle Behandlung wichtig
Das Problem: Beim Herzinfarkt zählt jede Minute. Ohne Schmerzen oder deutliche Symptome wird ein Infarkt oft erst spät oder gar nicht behandelt. Im schlimmsten Fall führt das zum Tod - mindestens aber zu einer Vernarbung des Herzens, die wiederum die Lebenserwartung verkürzt. Unter anderem steigt durch die Narben im Herzmuskel das Risiko für einen plötzlichen Herztod. Vor allem Risikogruppen wie Menschen mit Diabetes, Frauen und Raucher sollten daher die abweichenden Warnsignale kennen, um im Notfall schneller reagieren zu können.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.