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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Glutenunverträglichkeit Zöliakie: Gluten steckt nicht nur in Getreide
Zöliakie ist eine Unverträglichkeit des Darms gegenüber Gluten, einem Getreide-Eiweiß, das nicht nur in Weizen, Roggen oder Gerste zu finden ist. In welchen Lebensmitteln außerdem Gluten steckt und wie Sie am besten mit einer Unverträglichkeit umgehen.
Zöliakie: Symptome der Unverträglichkeit
Menschen, die an Zöliakie leiden, vertragen keine Lebensmittel mit Gluten. Gelangt das Klebereiweiß in den Darm, werden Immunzellen zur Bekämpfung aktiviert. Diese Zellen zerstören Teile des Darmgewebes und stören dadurch die Aufnahme von Nährstoffen. Typische Symptome der Unverträglichkeit sind Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Betroffene leiden an ständiger Müdigkeit und sind in ihrem Antrieb geschwächt. Auch Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit sowie ein vorgewölbter Bauch können Zeichen der Zöliakie sein.
Bei Kindern kann es zu Verzögerungen im Wachstum und zu Vitaminmangel kommen. Viele Kinder leiden weiterhin unter Blutarmut und geistigen Fehlentwicklungen. Teilweise kommt es bei Betroffenen zu Knochen- und Muskelschmerzen oder Muskelschwäche sowie Appetitlosigkeit.
Vorsicht: Wo Gluten überall enthalten ist
Die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft rät Menschen mit Zöliakie, in der ersten Zeit eine Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen. Denn das Klebereiweiß Gluten steckt nicht nur in Getreidesorten wie Weizen, Gerste, Roggen und Dinkel und daraus hergestellten Lebensmitteln.
Auch in Fertigprodukten wie gebundenen Soßen, Suppen oder Gewürzmischungen kann Gluten enthalten sein. Das liegt daran, dass das Klebereiweiß Fett und Wasser verbindet und ein guter Trägerstoff für Aromen ist. Auch chinesische Fertigprodukte, Pommes oder Hackfleisch enthalten oft Gluten.
In der Ernährungsberatung lernen Sie außerdem, wie man glutenhaltige Lebensmittel ersetzen kann. Dadurch stellen Sie eine ausgewogene Ernährung sicher.
Ursachen, Diagnostik und Therapien bei Zöliakie
Ursache
Die Ursache der Unverträglichkeit im Darm wird in genetischen Veranlagungen vermutet. Außerdem nehmen Wissenschaftler an, dass Gluten im Körper eine Autoimmunreaktion verursacht. Die Zöliakie zählt daher zu den immunologisch vermittelten Erkrankungen.
Diagnostik
Bei Verdacht auf Zöliakie können Ärzte bestimmte Tests durchführen. Laut Apotheken Umschau lassen sich bei 90 Prozent der Betroffenen bestimmte Antikörper nachweisen. Wenn dieser Test nicht anschlägt, kann zusätzlich eine Endoskopie Aufschluss geben. Hierbei untersucht der Arzt mithilfe eines schlauchförmigen Gerätes Magen und Dünndarm und entnimmt dabei Gewebeproben.
Therapie
Die Therapie besteht hauptsächlich darin, auf glutenhaltige Lebensmittel zu verzichten – also auch auf bestimmte Fertigprodukte mit Gluten. Auch der Verzicht auf Milchprodukte kann sinnvoll sein, bis die Darmfunktion wieder hergestellt ist.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.