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Prostatakrebs: Weniger Potenzprobleme durch neue OP-Technik


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Prostata-Krebs
Laser-OP schont Potenz bei Prostatakrebs

ag

10.08.2010Lesedauer: 3 Min.
Ärzte bei der Diagnose von Prostatakrebs.Vergrößern des Bildes
Ärzte bei der Diagnose von Prostatakrebs. (Quelle: dpa)

In Deutschland erkranken jährlich rund 58.000 Männer an Prostatakrebs. Dies ist die häufigste Tumorart beim Mann. Bei rechtzeitiger Diagnose und Operation sind die Heilungschancen gut. Aber auch wenn der Eingriff gelingt, haben viele Patienten weiter zu kämpfen: mit Erektionsstörungen und Inkontinenz. Eine neue, in den USA entwickelte Operationsmethode soll das verhindern. Mit Hilfe eines speziellen Lasers wird das Tumorgewebe präzise entfernt, ohne dass dabei empfindliche Nerven verletzt werden. Eine Pilotstudie zeigt, dass Potenzprobleme hierdurch weitgehend vermieden werden können. Sieben Fakten zu Prostatakrebs

Mehr Präzision durch Einsatz des Lasers

Bei der neuen Operationsmethode wird mit einem so genannten "Beam Path" operiert. Das ist ein CO2-Laser, der mit höchster Präzision den Tumor vom umliegenden Gewebe trennt. Gesteuert wird das neue Verfahren durch einen Roboter, den ein Chirurg bedient. Bereits zehn Prostata-Patienten am New Yorker Presbyterian Hospital wurden von Dr. Ketan Badani und seinem Team operiert und hatten danach weitaus weniger Potenzprobleme als nach herkömmlichen OP-Verfahren. "Die robotergesteuerte Chirurgie ist wegen ihrer Präzision an sich schon sehr hilfreich, um die sexuellen Funktionen zu erhalten", erklärt Badani. Durch den Einsatz des CO2-Lasers könne der Chirurg jedoch noch genauer arbeiten. So werden bleibende Schäden an Nerven und Gewebe vermieden.

Robotertechnik hat sich bei Prostatakrebs bewährt

Auch in Deutschland wenden einige Kliniken die robotergesteuerte Operationsmethode - wenn auch bislang ohne den Einsatz des CO2-Lasers - an. Dabei steuert der Chirurg ein robotergelenktes Skalpell haarscharf entlang wichtiger Nerven und entfernt so das Krebsgeschwür. Vorteil der neuen Methode: Das System bildet den Operationsbereich dreidimensional ab, so dass der Chirurg genau sehen kann, wo sich die Nervenfasern, die für die Potenz wichtig sind, befinden. Der Nachteil: Die Methode kann nur bei kleinen Tumoren von unter einem Zentimeter Durchmesser angewandt werden. Der Krebs muss also sehr früh erkannt werden.

Vorbeugen: Warum Früherkennung so wichtig ist

Obwohl das Prostatakarzinom häufig auftritt und heute wirksame Behandlungsverfahren zur Verfügung stehen, ist über seine Ursachen relativ wenig bekannt. Fest steht jedoch, dass es eine genetische Veranlagung gibt, die vom Vater oder Großvater weiter vererbt wird. Was können Männer aus diesem Wissen für eine sinnvolle Vorbeugung ableiten? Auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) wurde kürzlich eine neue Leitlinie zur Behandlung von Prostatakrebs vorgestellt. Dabei ging es auch um ein neues Früherkennungsverfahren, den so genannten PSA-Test. PSA steht für prostataspezifisches Antigen, das im Blut von Gesunden nur in geringer Konzentration vorliegt.

Regelmäßige Überwachung harmloser Tumore

"Liegt der PSA-Wert unter zwei Nanogramm pro Milliliter (2 ng/ml), sollte in einem Intervall von zwei Jahren kontrolliert werden", so die Empfehlung. Mit der Leitlinie bekommt der PSA-Wert nach den Worten von DGU- Generalsekretär Michael Stöckle einen höheren Stellenwert: "indem nicht lebensbedrohende Karzinome überwacht werden." Mit der nun früheren PSA-Bestimmung könnten zehn Jahre gewonnen werden, in denen der Verlauf beobachtet werden kann. "Damit lassen sich unnötige Biopsien und Therapien vermeiden", heißt es.

"Nicht bei jedem Karzinom die Prostata opfern"

Die neue Leitlinie zur Früherkennung, Diagnostik und Behandlung des Prostatakarzinoms ersetzt nach zehn Jahren die bisherigen Empfehlungen. Mit der neuen Leitlinie werde ein differenzierter Umgang mit der Tumordiagnose angestrebt, sagte Stöckle. "Nicht bei jedem kleinsten Karzinom muss gleich die Prostata geopfert werden."

Was die Kasse zahlt

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen bei Männern ab 45 Jahren die Kosten für eine jährliche Untersuchung der Prostata und des Genitalbereichs. Dabei werden Prostata, Genitalien und Lymphknoten abgetastet. Die Kosten für den etwa 30 Euro teuren PSA-Test werden bislang noch nicht von den Kassen übernommen.

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