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Lungenemphysem: Erste Anzeichen, Ursachen und was dagegen hilft


Hohes Risiko für Raucher
So macht sich ein Lungenemphysem bemerkbar

Von t-online, mra

06.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Risikogruppe: Das Lungenemphysem ist eine häufige und gefährliche Folge des Rauchens.Vergrößern des Bildes
Risikogruppe: Das Lungenemphysem ist eine häufige und gefährliche Folge des Rauchens. (Quelle: Juanmonino/getty-images-bilder)
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Ein Lungenemphysem kann die Lebensqualität drastisch einschränken. In vielen Fällen lässt sich die Erkrankung jedoch vermeiden.

Eine chronische und nicht heilbare Krankheit: Beim Lungenemphysem werden Lungenbläschen dauerhaft zerstört. Wie sich das bemerkbar macht und welche Therapien es für Betroffene gibt.

Lungenemphysem: Körper wird schlecht mit Sauerstoff versorgt

Von einem Lungenemphysem betroffen sind in erster Linie die Lungenbläschen (Alveolen), die für den Gasaustausch im Körper von wesentlicher Bedeutung sind. Über sie gelangt der Sauerstoff aus der Atemluft in den Blutstrom und damit in den ganzen Körper. Umgekehrt geben die Lungenbläschen das Kohlendioxid aus dem Verarbeitungsprozess wieder ab.

Besteht ein Lungenemphysem, sind die Lungenbläschen krankhaft überbläht und verlieren ihre Elastizität. Mehrere der Bläschen verschmelzen zu sackartigen Blasen, wodurch sich die Oberfläche der Lunge, die für den Gasaustausch zuständig ist, verringert. Als Folge kann der Körper immer schlechter mit Sauerstoff versorgt werden. Der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt.

Welche Symptome im Krankheitsverlauf typisch sind

Die Symptome eines Lungenemphysems stellen sich oft erst schleichend ein. Zu Beginn der Erkrankung leiden die Betroffenen unter Kurzatmigkeit. Diese tritt anfangs nur bei Belastung auf und ist abhängig von äußeren Faktoren wie Klima oder Jahreszeit. Auch bläulich verfärbte Lippen und Finger durch den Sauerstoffmangel im Blut sowie ein Müdigkeits- und Schlappheitsgefühl können auftreten.

Im weiteren Verlauf kommt es auch bei leichten Anstrengungen zu Atemnot, im Endstadium selbst im Ruhezustand. Husten und Auswurf können als Symptome auftreten, insbesondere wenn die Patienten zusätzlich unter chronischer Bronchitis leiden. Auch äußerlich gibt es Anzeichen für ein Lungenemphysem: Erkrankte weisen einen sogenannten Fassthorax auf, also einen fassförmigen Brustkorb, der kurz und breit ist. Der Fassthorax bildet sich als Folge der verstärkten Lungenüberblähung.

Schließlich erhöht sich bei Menschen mit einem Lungenemphysem die Wahrscheinlichkeit, an Atemwegsinfektionen zu erkranken. Wie stark die Symptome auftreten, hängt dabei vom Zerstörungsgrad der Lunge ab.

Alarmierend ist: Nach Angaben des Bundesverbands der Pneumologen (BdP) ist bei einer Reduktion der Lungenoberfläche um 30 Prozent die Lebenserwartung deutlich geringer als bei gesunden Menschen. Zusätzliche Gefäßverengungen können diese weiter absenken.

Zerstörung des Gleichgewichts in der Lunge

Grundsätzlich entsteht ein Lungenemphysem dadurch, dass das Gleichgewicht bestimmter Eiweißstoffe in der Lunge beeinträchtigt ist. Es gibt dabei sowohl Eiweiß abbauende Enzyme – sogenannte Proteasen – als auch Eiweiß schützende Proteine namens Antiproteasen und Proteaseinhibitoren. Sind mehr abbauende Eiweißstoffe vorhanden als schützende, werden die Lungenbläschen mit der Zeit nach und nach zerstört. Ursachen für diesen Prozess gibt es einige.

Besonders Rauchen kann sich negativ auf das Gleichgewicht in der Lunge auswirken. Bestimmte Substanzen im Zigarettenrauch hemmen die schützenden Enzyme. Als Folge des Übergewichts der abbauenden Proteine entsteht eine chronische Entzündung in der Lunge, die sich zu einem Emphysem ausbilden kann.

Andere chronische Entzündungen, die durch unkontrolliertes Asthma, Bronchitis oder eine schwere Lungenentzündung ausgelöst werden, können ebenfalls ein Lungenemphysem zur Folge haben. Zudem kann das Lungenemphysem als Endstadium anderer Lungenerkrankungen wie einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) auftreten. Die COPD gehört zur häufigsten Emphysemform und wird in erster Linie durch Rauchen ausgelöst.

Weitere Risikofaktoren für ein Lungenemphysem

Zu den selteneren Ursachen für die Ausbildung eines Lungenemphysems gehört Narbengewebe, das sich nach Entzündungen in der Lunge bildet. Weiterhin kann die Erkrankung im Alter aufgrund der sinkenden Elastizität des Bindegewebes – auch in der Lunge – auftreten. Als weitere Risikofaktoren gelten Schadstoffe wie Staub und Autoabgase. Auch beruflich bedingter Kontakt mit Feinstaub aus Quarz, Textilien oder Gasen kann ein Lungenemphysem begünstigen.

Rauchen einstellen als wichtigste Maßnahme

Um eines vorwegzunehmen: Ein Lungenemphysem ist nicht heilbar. Die Veränderungen, die schon am Lungengewebe vorliegen, können nicht rückgängig gemacht werden. Unbehandelt kann die Erkrankung zum Tod führen. Wird die Therapie jedoch rechtzeitig begonnen, kann das Fortschreiten der Erkrankung verzögert und so die Lebensqualität gesteigert werden. Entscheidend für die weitere Behandlung ist es, dass Erkrankte das Rauchen einstellen und sich auch von anderen schädlichen Schadstoffen fernhalten.

Da Betroffene anfälliger für Infekte sind, sollten sie sich gegen Grippe und Pneumokokken impfen lassen. Kommt es dennoch zu bakteriellen Atemwegsinfektionen, sollten diese frühzeitig mit Antibiotika behandelt werden.

Behandlung erfolgt meist mit Medikamenten

Darüber hinaus ist eine medikamentöse und nicht medikamentöse Therapie möglich. Bei der medikamentösen Variante hängt die Auswahl der Wirkstoffe von den Beschwerden und dem Stadium der Erkrankung ab. Es kommen beispielsweise Antibiotika, entzündungshemmende und Bronchien erweiternde Medikamente zum Einsatz. Die Dosierung sollte mit dem jeweiligen Facharzt abgeklärt werden. Darüber hinaus haben Betroffene die Möglichkeit, mit einer speziellen Atemgymnastik ihre Atmung besser zu kontrollieren. Der Sauerstoffmangel kann zudem mit Sauerstoffzugaben behandelt werden. In schweren Fällen ist eine Sauerstoff-Langzeittherapie eine Option.

Schließlich sind auch operative Maßnahmen möglich, bei denen das erkrankte Lungengewebe entfernt wird, um für eine bessere Belüftung der gesunden Bereiche zu sorgen. Doch nicht bei allen Erkrankten zeigt diese Maßnahme die erwünschte Wirkung.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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