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Haarausfall bei Männern: Häufige Ursachen für eine Glatze


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Androgenetische Alopezie
Haarausfall: Die drei häufigsten Ursachen


Aktualisiert am 10.12.2024Lesedauer: 3 Min.
Genetisch bedingter Haarausfall ist vor allem bei Männern weit verbreitet. Eine Haartransplantation hilft, kahle Stellen und Geheimratsecken wieder zu füllen.Vergrößern des Bildes
Genetisch bedingter Haarausfall ist vor allem bei Männern weit verbreitet. Medikamente oder eine Haartransplantation können kahle Stellen wieder füllen. (Quelle: Goodluz/getty-images-bilder)
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Rund 30 Prozent der Männer sind von Haarausfall betroffen. Androgenetische Alopezie ist die häufigste Ursache. Was das ist und was gegen den Haarverlust hilft.

Haarausfall bei Männern ist in 95 Prozent der Fälle erblich bedingt, auch androgenetische Alopezie genannt. Seltener treten diffuser Haarausfall und kreisrunder Haarausfall auf. Eine frühe Therapie kann helfen, dem Haarverlust entgegenzuwirken. Welche Behandlung wirksam ist, weiß ein Hautarzt.

Wenn Testosteron die männlichen Haarwurzeln angreift

Geheimratsecken entstehen, der Haaransatz verschiebt sich nach hinten, am Oberkopf zeigt sich eine lichte Stelle: Das ist das typische Bild von androgenetischem Haarausfall. Anlagebedingter Haarverlust betrifft Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit zufolge bis zu 70 Prozent der Männer. Auslöser ist das männliche Sexualhormon Dihydrotestosteron, kurz DHT, eine Variante von Testosteron. Bei den Betroffenen reagieren die Haarfollikel, welche die Haarwurzeln umgeben, genetisch bedingt zunehmend empfindlich auf das männliche Hormon – und werden geschädigt. In der Folge fallen die Haare verstärkt aus oder wachsen unzureichend nach.

"Je nach genetischer Veranlagung kann die androgenetische Alopezie bei manchen Männern bereits ab dem 16. Lebensjahr beginnen. Mit zunehmendem Alter steigt die Empfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber DHT. Der Haarverlust wird immer auffälliger. Oftmals bleibt lediglich ein Haarkranz bestehen. Manchmal bildet sich eine Glatze", erklärt Dr. Uwe Schwichtenberg, Hautarzt aus Bremen und Mitglied des Vorstandes des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD).

Genetisch bedingter Haarausfall: Nur rasche Therapie hilft

Ist eine androgenetische Alopezie die Ursache des Haarverlusts, sollten betroffene Männer rasch handeln. Einmal verursachte Schäden an den Haarwurzeln sind nicht wieder rückgängig zu machen. Das heißt: Bereits ausgefallene Haare wachsen nicht wieder nach. Eine frühzeitige Therapie kann einem Fortschreiten bis zu einem gewissen Maß entgegenwirken.

(Quelle: Privat)

Zur Person

Dr. med. Uwe Schwichtenberg ist Facharzt für Dermatologie und Allergologie und leitender Arzt der Derma Nord Hautarztpraxis in Bremen. Außerdem ist er Mitglied des Bundesvorstandes des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD).

"Zur Anwendung kommen die beiden Wirkstoffe Finasterid und Minoxidil. Beide wirken nachweislich. Minoxidil wird als Lösung oder Schaum auf die Kopfhaut aufgetragen. Finasterid wurde bislang als Tablette eingenommen, seit 2023 gibt es den Wirkstoff auch als Spray zur äußeren Anwendung", erklärt Schwichtenberg. Wirksam sind die Medikamente gegen Haarausfall allerdings nur, wenn sie dauerhaft angewendet werden. Setzen Männer die Präparate ab, schreitet auch der Haarausfall weiter fort.

Diffuser Haarausfall bei Männern: Wenn es lichter wird

Eine weitere Form des Haarausfalls ist der diffuse Haarausfall, auch diffuses Effluvium genannt. Hierbei dünnt das Haar über den gesamten Kopf aus. Anders als bei der genetischen Alopezie sind in der Regel keine kahlen Stellen sichtbar. Die Ursachen für diffusen Haarausfall sind vielfältig. So können bestimmte Erkrankungen, die Einnahme bestimmter Medikamente, eine Chemo- oder Strahlentherapie, ein Nährstoffmangel oder akuter Stress den Haarverlust begünstigen. Manchmal ist keine Ursache feststellbar. Die gute Nachricht ist: Lässt sich der Auslöser beheben, wächst das Haar innerhalb eines Jahres meist wieder nach.

"Beim diffusen Haarausfall gehen die Haare verfrüht von der Wachstums- in die Ruhephase über. Auffällig wird der Haarverlust meist drei Monate nach dem haarschädigenden Ereignis. Dann nämlich endet die Ruhephase und die Haare fallen aus", erklärt der Dermatologe. "Um auf Ursachenforschung zu gehen, lohnt sich daher ein Blick in die Vergangenheit."

Kreisrunder Haarausfall bei Männern: fehlgeleitetes Immunsystem

Eine weitere Form von Haarausfall ist der kreisrunde Haarausfall, auch Alopecia areata genannt. Kreisrunder Haarausfall ist durch runde, kahle Stellen auf dem Kopf gekennzeichnet. Auch an Bart, Augenbrauen und Körperhaar können mitunter kahle Stellen sichtbar sein. Oft beginnt die Erkrankung im Kindes- oder jungen Erwachsenenalter. Als Auslöser wird eine Autoimmunreaktion vermutet. Das körpereigene Immunsystem stuft die Haarwurzeln fälschlicherweise als fremd ein – und bekämpft sie. Auch erbliche Einflüsse werden diskutiert. Stress gilt ebenso als möglicher Risikofaktor.

"Mitunter begleiten weitere Autoimmunerkrankungen den kreisrunden Haarausfall, etwa Schilddrüsenerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis oder die Basedow-Krankheit, der systemische Lupus erythematodes, Schuppenflechte oder rheumatoide Arthritis", erklärt Schwichtenberg. Behandelt wird häufig mit Kortison und UV-Licht oder Kontaktallergenen, beispielsweise Diphenylcyclopropenon (DCP), ebenso stehen andere äußerlich anwendbare Wirkstoffe zur Verfügung. Auch Immunsystem-modulierende Medikamente können eine Option sein. Oftmals regeneriert sich das Haar. Manchmal fallen die Haare nach einiger Zeit erneut aus oder gehen dauerhaft verloren. Dann hilft eine Haartransplatation.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview mit Dr. med. Uwe Schwichtenberg
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