Bewertung von Pflegeheimen Reform des Pflege-TÜVs: Das ändert sich
Im Herbst startet der überarbeitete Pflege-TÜV. Das System soll die Qualität der Heime transparenter machen. Welche Aspekte in die Bewertung einfließen, lesen Sie hier.
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sollen durch den überarbeiteten Pflege-TÜV aussagekräftige Bewertungen der Heime in Deutschland bekommen. "Am 1. November beginnen in den Pflegeheimen endlich die Prüfungen nach dem neuen Qualitätssystem", sagt Gernot Kiefer vom Vorstand des GKV-Spitzenverbands.
Erste Ergebnisse ab Frühjahr 2020
Die neu konzipierten Prüfungen sollen in eine informative Darstellung über die Qualität der Pflegeheime münden. Abgelöst werden die umstrittenen Pflegenoten, die so positiv ausfallen, dass kaum Vergleiche möglich sind. Das zuständige Gremium, der erweiterte Qualitätsausschuss von Krankenkassen und Heimbetreibern, gab in einer internen Sitzung grünes Licht für die Reform.
"Bereits im Frühjahr 2020 werden erste Ergebnisse veröffentlicht und bis Ende 2020 soll jedes Heim nach den neuen Regeln geprüft worden sein." Die neue Transparenz über die Pflegequalität sei ein Fortschritt für die Bewohner und deren Angehörige. "Sie war längst überfällig", betont Kiefer.
Neues System erfasst viele Informationen
Bereits 2015 hatte der Gesetzgeber die Pflegeeinrichtungen, -kassen und Kommunen beauftragt, bis März 2017 ein neues Prüfverfahren zu entwickeln. Aber es gab immer wieder Verzögerungen. Seit vergangenem Herbst liegen den Heimbetreibern und Krankenkassen Empfehlungen von Wissenschaftlern für einen neuen Pflege-TÜV vor. Die Situation in den Einrichtungen soll erstmals realistisch erfasst und für alle verständlich dargestellt werden.
Gemessen werden soll zum Beispiel, wie gut es einem Heim gelingt, die Mobilität und Selbstständigkeit im Alltag der Bewohner zu erhalten oder schwere Stürze zu vermeiden. Deutlich soll auch werden, ob in einem Heim zum Beispiel seit langer Zeit kein Bewohner mehr wund gelegen ist. Kiefer sagt, das neue System biete umfassende Orientierung durch eine Vielzahl von Informationen.
Bewertungen über Portale der Kranken- und Pflegekassen einsehbar
"Gute und weniger gute Qualität wird erkennbar", verspricht der Vorstandsvertreter des Kassen-Spitzenverbands. Neben den Ergebnissen der Prüfungen durch den Medizinischen Dienst der Kassen sollen weitere Informationen in die Darstellung der Qualität der Heime eingehen. Die Einrichtungen selbst sollen zentrale Kriterien messen und diese Informationen dann weitergeben.
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Die veralteten Pflegenoten sollen noch so lange einzusehen sein, bis sie durch die aktuellen Informationen ersetzt werden. Bereitgestellt werden sollen die Informationen in Portalen der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen wie dem "Pflegelotsen". In den Pflegeeinrichtungen sollen die Infos über die Qualität auch aushängen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa