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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Organspende Stammzellen spenden: So können Sie Leben retten
Um Stammzellen zu spenden, können Sie sich kostenlos bei Spenderorganisationen registrieren lassen – und so unter bestimmten Voraussetzungen Leben retten.
Am häufigsten wird die Stammzellentransplantation "bei verschiedenen Formen von Blutkrebs angewendet", heißt es auf der Homepage der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS).
Doch auch starke Blutarmut, Leukämie, Lymphknotenkrebs und Erkrankungen der roten Blutkörperchen sowie schwere, angeborene Immundefekte bei Kindern können durch eine Transplantation geheilt werden.
Wie funktioniert die Spende?
Stammzellen, auch Vorläuferzellen genannt, befinden sich im Knochenmark und können sich zu den verschiedenen Zellen des Blutes entwickeln. Diese Eigenschaft macht sie zu einer wertvollen Quelle unterschiedlicher Blutzellen.
Bei einer Stammzelltransplantation werden Knochenmark und erkrankte Stammzellen des Patienten zunächst durch eine Ganzkörperbestrahlung oder eine hochdosierte Chemotherapie zerstört. Im nächsten Schritt werden einem Spender gesunde Stammzellen entnommen – entweder direkt aus der Blutbahn oder aus dem Knochenmark – und diese anschließend auf den Empfänger übertragen. Im Idealfall entwickelt sich aus diesen Stammzellen ein neues blutbildendes System im Körper des Empfängers.
Wie kann ich mich als Stammzellenspender registrieren?
Um Spender zu werden müssen Sie sich zunächst als solcher registrieren. Das geht online – etwa über die Homepage des DKMS – oder auf den Webseiten anderer Spenderorganisationen. Nach der Registrierung werden Sie dann in die Kartei potenzieller Spender aufgenommen. Die Registrierung ist kostenlos.
Voraussetzungen und Ausschlusskriterien für Spender
Grundsätzlich kann jede gesunde, volljährige Person Blutstammzellen spenden. Sobald Sie das 61. Lebensjahr überschritten haben, schwanger sind oder stillen, kommen Sie für eine Spende nicht mehr infrage. Dies gilt auch, wenn Sie an bestimmten Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie an einer Infektions- oder Autoimmunkrankheiten leiden.
Stammzellenspende: Typisierung
Wurden Sie in eine Spenderkartei aufgenommen, können Sie mit einem Wattestäbchen einige Zellen Ihrer Mundschleimhaut entnehmen und einschicken. Alternativ lassen Sie sich etwas Blut abnehmen. Bei der Typisierung werden Ihre Zellen dann zunächst untersucht. Das Ergebnis gibt Aufschluss darüber, ob Ihre Gewebemerkmale zu denen eines Patienten passen.
Ablauf der Stammzellenspende
Stimmen Ihre Gewebemerkmale mit denen eines Patienten überein, folgt ein umfassender Gesundheitscheck: Ihr Blut wird untersucht, Ihre Lungenfunktion getestet und ein Belastungs-EKG vorgenommen.
Ist alles in Ordnung, erfolgt die Entnahme der Stammzellen in den meisten Fällen ambulant aus Ihrem Blut. Nur in etwa 20 Prozent der Fälle müssen die Stammzellen unter Vollnarkose aus dem Knochenmark (meist aus dem Beckenkamm) entnommen werden.
Haben Sie sich zu einer Stammzellenspende entschlossen, müssen Sie nicht befürchten, danach zu wenig eigene Stammzellen zu besitzen. Ihr Körper bildet die Zellen automatisch nach.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- dkms.de: "Stammzellenspende: Wie funktioniert’s?". (Stand: Februar 2023)
- organspende-info.de: "Die Stammzellspende und Transplantation bei schwerwiegenden Erkrankungen des Blutes". (Stand: Februar 2023)