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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Alkoholmythen im Check Wärmt ein heißer Glühwein wirklich von innen?
Ist es draußen frostig kalt, gibt es für manche nichts besseres als einen heißen, würzig duftenden Glühwein. Der schmeckt nicht nur lecker, sondern heizt auch wunderbar auf. Doch stimmt die allseits bekannte Annahme, dass Alkohol von innen wärmt? Wir haben weit verbreitete Alkoholmythen überprüft.
Innere Wärme ist trügerisch
Ein heißer Glühwein ist was feines. An winterlichen Tagen wärmt uns sein Genuss wirklich von innen - allerdings nur gefühlt und nur für kurze Zeit. Der im Glühwein enthaltene Alkohol weitet die Gefäße, Hände und Gesicht beispielsweise werden dadurch stärker durchblutet. Das sorgt vorübergehend für ein Wärmegefühl. Die Hitze des Getränks verstärkt diesen Effekt zusätzlich. Die Körpertemperatur selbst steigt durch den Alkohol aber nicht.
Nach einiger Zeit droht Unterkühlung
Dieses Wärmeempfinden ist allerdings trügerisch. Schon nach kurzer Zeit tritt das Gegenteil ein: Der Alkohol kühlt den Körper aus. Bei Kälte verengen sich normalerweise die Gefäße, um die Wärme im Körper zu halten. Alkohol jedoch stoppt diese Form der Regulation. Dadurch kann der Organismus die Körpertemperatur nicht mehr ausgleichen - und kühlt im schlimmsten Falle aus. Eine Unterkühlung wird vor allem dann gefährlich, wenn man sich nicht wieder rechtzeitig ins Warme begibt.
Alkohol stört die Tiefschlafphasen
Auch die Annahme, dass Alkohol als Schlafmittel taugt, ist falsch. Alkohol verkürzt zwar anfänglich die Zeit bis zum Einschlafen, mindert aber die Schlafqualität. Beschwipste Menschen schlafen also unruhiger. Sobald die Wirkung des Alkohols nachlässt, wird der Schlaf leichter oder man wacht sogar auf - meist mit Schwierigkeiten, dann wieder einzuschlafen. Laut einer Studie des Londoner Schlafzentrums sind infolge des Alkoholkonsums die Tiefschlafphasen gestört. Der Körper kann sich somit nicht ausreichend entspannen und regenerieren.
Alkohol betäubt, aber verdaut nicht
Auch die verdauungsfördernde Wirkung des Alkohols ist ein Trugschluss. Denn Alkohol schwächt das Völlegefühl lediglich ab. Schneller verdaut wird die Nahrung nicht. Meistens wird noch ein zweites oder drittes Schnäpschen getrunken. Das macht alles nur noch schlimmer: In größeren Mengen behindert Alkohol die Verdauung. Er blockiert jene Nerven, die im Normalfall dafür sorgen, dass die Speisen vom Magen in den Darm gelangen.
Die Menge ist entscheidend
Bier, Schnaps, Cocktails und Sekt - an einem festlichen Abend kann so einiges an alkoholischen Getränken zusammenkommen. Doch es ist nicht die Mischung oder die Reihenfolge, die beschwipst macht, sondern die Menge des Alkohols. Vor allem Schnaps hat einen hohen Alkoholgehalt. Da können ein Pils und ein Korn schnell die selbe Wirkung haben wie drei Bier. Allerdings sollte man bei süßen Likören aufpassen, sowie bei Mischungen aus Schnaps und Cola. Denn der darin enthaltene Zucker fördert den Rausch.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.