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Testosteron-Mythen: Macht das Hormon potenter?


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Testosteron-Mythen
Macht das Hormon potenter?

CK

Aktualisiert am 10.04.2012Lesedauer: 2 Min.
Mythos oder Fakt: Macht Testosteron potenter?Vergrößern des Bildes
Mythos oder Fakt: Macht Testosteron potenter? (Quelle: archiv-bilder)

Testosteron gilt als das Männlichkeitshormon schlechthin. Doch macht ein hoher Hormonspiegel automatisch männlicher? Und welchen Einfluss hat Testosteron auf das Sexleben - macht es tatsächlich potenter, wie viele denken?

Testosteron steuert Geschlechtstrieb, aber nicht Potenz

Fakt ist, dass Testosteron zuständig für die Lust auf Sex ist. Fällt der Hormonpegel, verringert sich der Geschlechtstrieb oder verschwindet völlig. Dieses Phänomen ist auch bei älteren Männern zu beobachten, die häufig unter einem Testosteronmangel leiden und immer weniger sexuelle Bedürfnisse verspüren. Doch so sehr das Hormon auch die Lust auf Liebe beeinflusst: Auf die Potenz und das Stehvermögen des Mannes hat Testosteron nur einen indirekten Einfluss. Denn die Erektion wird durch sexuelle Stimulation gesteuert - aber fehlt der Geschlechtstrieb, sinkt natürlich auch die Bereitschaft zur Erektion.

Bei Überdosierung kann es zu Aggressivität kommen

Auch den häufig zitierten Zusammenhang zwischen Testosteron und Aggression gibt es nur in bedingtem Maße. Zwar sorgt das Hormon für Aktivität und Vitalität, aber nicht für Aggression - zumindest nicht, so lange der Testosteronwert eine normale Höhe hat. Laut Dr. Wolfgang Bühmann, dem Pressesprecher des Berufsverbandes der Deutschen Urologen, kann es allerdings bei künstlicher Hormonzufuhr zu erhöhter Aggressivität und Gewaltbereitschaft kommen. Dabei handle es sich aber meist nur um eine Nebenwirkung bei Überdosierungen, wie sie im Bereich des Dopings vorkommen. Eine Hormonzufuhr, die der Behebung eines Testosteronmangels dient und den Wert nur auf ein normales Maß anhebt, führe jedoch nicht zu gesteigerter Aggression.

Kein Zusammenhang zwischen Testosteron und Gewalttaten belegt

Selbst Untersuchungen von Strafgefangenen konnten bislang keinen Zusammenhang zwischen Testosteronwerten und Gewaltdelikten eindeutig belegen. Das berichten Dr. Christian Leiber und seine Mitarbeiter von der Urologie und Psychiatrie des Uniklinikums in Freiburg. Selbst Sexualstraftäter haben demnach keine erhöhten Werte. Durch eine künstliche Senkung des Testosteronspiegels können bei Triebtätern jedoch Rückfälle vermieden werden, so Wolfgang Bühmann. Dies ist allerdings nicht auf reduzierte Aggressivität, sondern auf den verminderten Geschlechtstrieb zurückzuführen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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