Russische Sabotage? Explosion bei Rheinmetall in Spanien – sechs Verletzte
Es ist der zweite schwere Unfall bei Rheinmetall in Murcia innerhalb eines Jahres. Der Konzern liefert Waffen in die Ukraine – und wurde schon zur Zielscheibe Moskaus.
Bei einer Explosion in der Munitionsfabrik einer Rheinmetall-Tochter in Spanien sind sechs Menschen verletzt worden, einer davon schwer. Die Explosion habe sich am Donnerstag im Industriegebiet Javalí Viejo in der südöstlichen Region Murcia ereignet, teilten örtliche Rettungsdienste im Onlinedienst X mit. In der Folge seien sechs Männer im Alter zwischen 30 und 52 Jahren wegen Verletzungen wie Schädelverletzungen, Verbrennungen und Rauchvergiftung behandelt worden.
Den Angaben zufolge wurden fünf Verletzte in Krankenhäuser in der nahegelegenen Regionalhauptstadt Murcia eingeliefert, der sechste Verletzte konnte vor Ort behandelt worden. Ort der Explosion war laut Rettungsdienst ein Werk von Rheinmetall Expal Munitions, einer spanischen Tochter des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall. Die Explosionsursache war zunächst unklar. Vor einem Jahr hatten zwei Angestellte des Werks bei einem Vorfall Verbrennungen erlitten.
Rheinmetall Zielscheibe Moskaus
Auf ihrer Website präsentiert sich Rheinmetall Expal Munitions, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Rheinmetall, als weltweit renommierter Munitionshersteller mit insgesamt sieben operativen Standorten in Spanien und den USA, die über "ein hochmodernes Produktionsnetzwerk" verfüge. Sie liefert demnach in mehr als 60 Länder Rüstungsgüter wie Artilleriemunition, Mörsergranaten, Zünder und Raketenantriebssysteme – darunter auch in die von Russland überfallene Ukraine.
Dieses Engagement hat den Konzern schon einmal zur Zielscheibe für Moskau gemacht. So berichtete der US-Sender CNN voriges Jahr unter Berufung auf US-Beamte, dass Russland Anfang 2024 bereiits ein Killerkommando nach Deutschland geschickt habe, um Rheinmetall-Chef Armin Papperberger zu töten. Die Bundesregierung bestätigte, dass US-Geheimdienste sie vor einem Attentat auf Papperger gewarnt habe. Der Konzernchef wird inzwischen rund um die Uhr schwer bewacht.
- Nachrichtenagentur dpa