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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Halsschmerzen Halsschmerzen durch Pilze
Schmerzt der Hals, sind meist Viren und Bakterien die Auslöser. Doch manchmal können auch Pilze (Mund-Soor) für die Halsschmerzen verantwortlich sein. Ist der Pilzbefall erst einmal da, sollte er schnellstmöglich behandelt werden.
Vorsicht bei pelzigem Mundgefühl
Nicht immer ist eine Erkältung schuld an den lästigen Halsschmerzen: "Haben Betroffene ein pelziges Mundgefühl, brennen zudem Hals, Mundschleimhaut und Zunge und sind kleine weiße Beläge sichtbar, handelt es sich ziemlich sicher um eine Pilzinfektion", sagt Dr. Michael Deeg, Pressesprecher des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte. "Dann sollten die Betroffenen auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen."
Der Pilz ist in der Mundflora vorhanden
Unter den Pilzerregern spielt "Candida Albicans" die wichtigste Rolle bei Pilzinfektionen im Mund. Er gehört zur natürlichen Flora der Mundschleimhaut und ist bei der Hälfte aller Menschen nachweisbar. "Eine Pilzinfektion im Mund kann jeder kriegen, wenn er mit einer ausreichenden Keimmenge in Kontakt kommt", sagt Deeg. "Auch ein geschwächtes Immunsystem und mangelnde Hygiene können zu Problemen führen." Bei älteren Menschen und Kindern kommen Pilzinfektionen recht häufig vor, aber auch nach der Einnahme von bestimmten Medikamenten, wie beispielsweise Antibiotikum und Cortison, kann es zu dem Pilzbefall kommen.
Ein Kuss reicht
Kommt eine ausreichende Keimmenge in den Mundraum, kann sich der Pilzbefall schnell ausbreiten. "Das kann durch einen Kuss, aber auch durch unsauberes Besteck und Gläser passsieren", erklärt Deeg. "Über Tröpfcheninfektion ist eine Ansteckung aber auszuschließen, es muss schon zum direkten Kontakt mit der Mundschleimhaut kommen." Der Pilz im Mund ist keine Seltenheit. "In der täglichen Praxis haben wir jede Woche Betroffene", so der Experte.
Die Pilzinfektion richtig behandeln
Deeg rät von Hausmitteln für die Behandlung des Soors ab: "Weder Mundwasser noch Knoblauchtherapien eignen sich für die Behandlung." Wichtig ist, dass die Betroffenen zum Arzt gehen. "Die Medikamente sind gut verträglich und hemmen das Pilzwachstum. Nach fünf bis sechs Tagen tritt meist eine Besserung ein. Dennoch sollte das Medikament zehn Tage eingenommen werden, damit ein Rückfall ausgeschlossen werden kann", erklärt Deeg. Wird der Pilzbefall nicht behandelt, kann er sich bis zur Speiseröhre ausbreiten und zu starken Schluckproblemen führen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.