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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Auf welche Symptome Sie achten sollten Hepatitis-Fälle bei Kindern: Rätsel um Ursache gelöst?
In mehreren Ländern sind laut Weltgesundheitsorganisation gehäuft Kinder an Hepatitis mit unklarer Ursache erkrankt. Nun haben Experten einen ersten fundierten Verdacht, was die aktuellen Infektionen verursachen könnte.
In den letzten Wochen häufen sich die Meldungen über mysteriöse Hepatitis-Fälle bei Kindern. Die meisten Fälle traten in Großbritannien auf. Dort erkrankten 111 Kinder, zehn davon benötigten eine Lebertransplantation. Mindestens ein Kind soll bereits an der Infektion gestorben sein.
Die Direktorin der EU-Gesundheitsbehörde ECDC, Andrea Ammon, sprach von insgesamt rund 190 gemeldeten Fällen weltweit, davon rund 40 im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Fälle wurden laut Ammon bislang auch aus zehn EWR-Ländern sowie Israel und den USA gemeldet.
Doch was steckt hinter den jüngst aufgetauchten Hepatitis-Fällen? Und auf welche Symptome sollten Eltern achten?
Gesundheitsexperten: Adenoviren als Auslöser
Nach Angaben der ECDC ist die genaue Ursache bislang unklar. Die bisherigen Untersuchungen in den betroffenen Ländern deuteten auf eine Verbindung zu Infektionen mit Adenoviren hin. Diese fanden die Forscher in 75 Prozent der Fälle vor. Auch die britische Behörde UKHSA hält es für wahrscheinlich, dass ein Adenovirus mit der Bezeichnung 41F hinter den Fällen steckt. Aber auch andere Gründe werden aktuell nicht ausgeschlossen.
Adenoviren sind eine Erregergruppe, die eine Vielzahl von Erkrankungen auslöst. Im Kindesalter verursachen sie hauptsächlich Krankheiten der Atemwege und des Darms. Adenovirus-Infektionen werden nur von Mensch zu Mensch übertragen (Schmier- oder Tröpfcheninfektion).
Dass es zu solch schweren Fällen kommt, könnte nach Ansicht von Experten von der Universität Liverpool indirekt mit Corona zusammenhängen. Während der Lockdowns waren die Erkrankungszahlen durch Adenoviren praktisch auf null gesunken. Die fehlende Immunität durch frühere Infektionen könnte jetzt schwere Verläufe begünstigt haben. Alternativ könnte auch ein neuer Adenovirus-Stamm mit veränderten Eigenschaften aufgetaucht sein, heißt es im "Ärzteblatt".
Die ECDC hat derweil angekündigt, das Auftreten der Hepatitis weiterhin zu überwachen und eng mit den Gesundheitsbehörden sowie der Weltgesundheitsorganisation zusammenzuarbeiten, um mehr über die Ursachen herauszufinden. Bislang gebe es, so Ammon weiter, keine Hinweise darauf, dass die Fälle miteinander oder mit Reisen verbunden seien.
Auf welche Symptome Eltern achten sollten
Eine Hepatitis ist eine Leberentzündung. Bei Kindern verläuft diese häufig unspezifisch mit Beschwerden wie Fieber, Übelkeit oder Appetitverlust. Später können sich Haut und Augäpfel gelb verfärben, auch der Urin wird dunkler.
Zudem sind gehäufte blaue Flecke und unklarer Juckreiz Warnzeichen für eine mögliche Leberschädigung. Bei solchen Symptomen sollten Sie deshalb immer einen Arzt aufsuchen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Eigene Recherche
- Ärzteblatt: "Hepatitis bei Kindern: Britische Behörde vermutet Adenoviren als Auslöser", 26. April 2022
- Weltgesundheitsorganisation WHO
- Nachrichtenagentur dpa