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HPV könnte Prostatakrebs auslösen – neue Erkenntnisse


Neue Studie
HP-Viren könnten auch für Männer gefährlich sein

Von t-online, AM

Aktualisiert am 13.03.2021Lesedauer: 2 Min.
HPV-Illustration: Humane Papillomaviren des Typs 16 gelten als besonders gefährlich.Vergrößern des Bildes
HPV-Illustration: Humane Papillomaviren des Typs 16 gelten als besonders gefährlich. (Quelle: luismmolina/getty-images-bilder)
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Bislang wurden Humane Papillomviren vor allem mit Gebärmutterhalskrebs in Verbindung gebracht. Wissenschaftler aus Australien haben nun auch einen Zusammenhang mit Prostatakrebs gefunden.

Humane Papillomviren (HPV) können wahrscheinlich für die Entstehung von Prostatakrebs verantwortlich sein. Zu diesen Schluss sind die Wissenschaftler James Lawson und Wendy Glenn von der Universität von Neusüdwales in Australien gekommen. Sie überprüften die Ergebnisse von 26 Studien zum HP-Virus.

Besonders aggressive Virus-Typen in Krebszellen gefunden

Die Wissenschaftler legten an die Studien verschiedene Kriterien an, um den Zusammenhang zwischen Krebs und HPV-Infektionen einzustufen. Beispielsweise prüften sie, ob HP-Viren in Tumorgewebe nachgewiesen werden konnten.

Demzufolge gibt es unterschiedlich aggressive Typen des Virus. Die besonders risikoreichen HPV-Typen 16 und 18 können Gebärmutterhalskrebs bei Frauen auslösen. Die beiden Forscher fanden aber offenbar auch Beweise dafür, dass die gefährlichen Virus-Typen bei Prostatatkrebs deutlich häufiger nachweisbar sind, als in normalen und gutartig verändertem Gewebe, beispielsweise in Warzen.

Hochrisiko-Viren wurden in 325 (22,6 Prozent) von 1.284 Prostatakrebsgeschwüren gefunden und in 113 (8,6 Prozent) von 1.313 unauffälligen Prostata-Zellproben. Die Studie wurden in der Zeitschrift "Infectious Agents and Cancer" veröffentlicht.

Humane Papillomviren (auch Humane Papillomaviren oder HPV) werden zumeist beim Geschlechtsverkehr übertragen. Die Erbinformation der Viren ist wie beim Menschen in einem DNA-Doppelstrang abgespeichert. Treten sie in eine menschliche Zelle ein und infizieren diese, können sie dort unkontrolliertes Wachstum des Gewebes auslösen. Die so entstehenden Tumore zeigen sich häufig als Warzen auf der Haut und sind oft gutartig. In manchen Fällen führt die Infektion mit den Viren jedoch auch zu Krebs.

Zusammenhang von Gebärmutterhalskrebs und Prostatakrebs

Zudem zeigte die Auswertung der 26 Studien einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Risiko, an Gebärmutterhals- oder an Prostatakrebs zu sterben. War die Sterblichkeit in Bezug auf Gebärmutterhalskrebs in einem Land hoch, war sie es auch im Fall von Prostatakrebs und umgekehrt.

Die Hinweise, die die Studie liefere, würden eine Impfempfehlung untermauern. In Deutschland sehen die Empfehlungen der Impfkommission des Robert Koch-Instituts (RKI) bereits heute vor, dass alle Jugendlichen bis spätestens zum 18. Lebensjahr gegen HPV geimpft werden.

Auch die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt bereits seit 2018 eine HPV-Impfung nicht nur für Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren, sondern auch für alle Jungen. "Ob eine spätere Impfung einen Vorteil hat, ist meines Erachtens unklar", sagte Peter Hammerer aus dem Vorstand der Europäischen Urologischen Krebsgesellschaft dem "MDR".

Weitere Forschung nötig

Die Forscher geben jedoch zu bedenken, dass die Rolle von HPV bei Prostatakrebs komplex sei und sich von HPV-assoziiertem Gebärmutterhalskrebs unterscheide. Zudem sei noch nicht geklärt, wie genau die Viren den Prostatakrebs verursachen und was genau dabei in den Zellen passiert. Hier seien weitere Studien nötig, so die Autoren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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