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Alzheimer: Herpes kann möglicherweise Demenz auslösen


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Demenz durch Infektion?
Herpes kann möglichweise Alzheimer auslösen

ag

Aktualisiert am 09.12.2014Lesedauer: 2 Min.
Wie eine Studie zeigt, erkranken ältere Menschen mit Herpex-simplex-Infektion besonders häufig an Alzheimer.Vergrößern des Bildes
Wie eine Studie zeigt, erkranken ältere Menschen mit Herpex-simplex-Infektion besonders häufig an Alzheimer. (Quelle: dpa-bilder)

Alzheimer

Schon seit längerer Zeit haben Wissenschaftler den Verdacht, dass Demenzkrankheiten durch Infektionen und einer damit einhergehenden Schwächung des Immunsystems ausgelöst werden können. Die aktuellen Untersuchungen an der Universität Umeå, deren Ergebnisse im Fachmagazin "Alzheimers and Dementia" veröffentlicht wurden, bestätigen diese Annahmen.

Vierfach erhöhtes Risiko für Herpesträger

In zwei Studien untersuchten Professor Hugo Lövheim und sein Team die Zusammenhänge von Alzheimer und HSV-1-Viren. Eine Untersuchung mit 360 Personen belegte ein stark erhöhtes Alzheimerrisiko für Menschen, die Antikörper gegen Herpes im Blut hatten. Bei den Demenzpatienten waren die Blutproben zehn Jahre vor der Diagnose eingefroren worden, bei den Kontrollpersonen lag die Probenentnahme vergleichbar lange zurück.

Auffallend war, dass bei HSV-1-Infizierten ein etwa doppelt hohes Alzheimerrisiko vorlag wie bei Menschen ohne Herpesviren. Eine zweite Studie, an der 3.432 Testpersonen teilnahmen, zeigte sogar ein vierfach erhöhtes Alzheimer-Risiko für Menschen, die das Virus in sich trugen.

Gefährlich: Schwaches Immunsystem bei Älteren

Die Forscher vermuten, dass vor allem ein geschwächtes Immunsystem bei älteren Menschen dazu beitragen könne, dass die HSV-1-Viren in das Gehirn wandern und dort die Entwicklung einer Demenz begünstigen.

In Deutschland tragen etwa neun von zehn Erwachsenen das Herpes-Virus in sich. Der Großteil der Infektionen verläuft harmlos. Allerdings ist das Virus nicht immer lebenslang aktiv. Viele tragen es passiv in sich, ohne dass es jemals zum Ausbruch kommt.

Therapiechance für Alzheimerpatienten?

Die Erkenntnisse der Studie könnten für die Alzheimertherapie von Bedeutung sein, hofft Lövheim: "Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass es einen Zusammenhang zwischen Infektionen mit dem Herpes-Simplex-Virus und dem Risiko der Entwicklung von Alzheimer gibt. Das bedeutet auch, dass wir möglicherweise neue Behandlungsmethoden entwickeln können, um die Krankheit zu stoppen." Der Einsatz antiviraler Mitteln wäre hierbei denkbar. Ob dieser Weg verheißungsvoll ist, sollen klinische Studien zeigen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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