Krankheiten & Symptome Gürtelrose erhöht Risiko für Multiple Sklerose
Schon lange steht die Gürtelrose – auch bekannt als Herpes Zoster – im Verdacht, dass sie das Risiko für Multiple Sklerose beeinflusst. Eine Studie zeigt, dass diese tatsächlich der Fall sein könnte – auch wenn fraglich ist, inwiefern diese Ergebnisse auf alle Bevölkerungsgruppen übertragbar sind.
Risiko für Multiple Sklerose fast vervierfacht
Im "Journal of Infectious Diseases" stellten Herng-Ching Lin und sein Team von der Taipei Medical Universität in Taiwan 2011 die Ergebnisse ihrer Studie vor. Sie hatten untersucht, wie viele Menschen nach dem Ausbruch einer Gürtelrose noch innerhalb eines Jahres an Multipler Sklerose erkrankten. Das Ergebnis zeigt deutlich: Patienten, die an der Virusinfektion litten, haben ein 3,96 Mal größeres Risiko, dass sich eine Multiple Sklerose entwickelt. Zwar wurden für die Studie mehr als 315.550 Patienten mit Gürtelrose und eine Kontrollgruppe von 946.650 Menschen ausgewählt. Allerdings waren die Probanden allesamt Han-Chinesen, was die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Weltregionen möglicherweise erschwert. Der Grund: Das Risiko für Multiple Sklerose ist für Asiaten geringer als für die Einwohner von westlichen Staaten. (Was muss bei Gürtelrose beachtet werden?)
Was ist eigentlich Gürtelrose?
Hinter dem Namen Gürtelrose verbirgt sich eine Viruserkrankung, die durch das Windpocken-Virus verursacht wird. Die Gürtelrose muss nicht unmittelbar im Anschluss an einen Ausbruch der
eintreten: Selbst wenn der Ausschlag verschwunden ist, so bleibt das Virus lebenslang im menschlichen Organismus vorhanden, was entsprechend das Risiko für Multiple Sklerose erhöht. Es nistet sich dabei in den Hirnnerven oder auch in den Nervenwurzeln im Rückenmark ein.
Herpes Zoster kann jederzeit ausbrechen, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter und bestimmten Umständen ansteigt, so die "Apotheken Umschau". Ein Grund kann etwa eine geschwächte Immunabwehr sein. Das deutlichste Symptom der Gürtelrose ist ein stark schmerzender Hautausschlag, der sich gürtelförmig abzeichnet – es können jedoch auch Organe betroffen werden, etwa das Gehirn. Bei einem Verdacht auf Herpes Zoster sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.