Herz-Kreislauf-Erkrankungen Herz-Kreislauf-Erkrankungen nehmen im Winter zu
Im Winter sterben einer Studie zufolge mehr Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als im Sommer. Wer kalten Temperaturen unter Schmerzen in der Brust leidet, sollte sofort einen Arzt aufsuchen. Denn gerade bei Kälte steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so die Wissenschaftler des Good Samaritan Krankenhauses in Los Angeles über das Ergebnis ihrer Studie.
Mehr Herzerkrankungen im Winter
Das erhöhte Risiko sei unabhängig davon, in was für einer klimatischen Region man lebe, heißt es in der Untersuchung, die anlässlich des Jahrestreffens der American Heart Association in Los Angeles vorgestellt wurde. "Ein überraschendes Ergebnis", betont der amerikanische Hauptautor Bryan Schwartz. Bisher führten Forscher die jahreszeitlich schwankenden Sterberaten vor allem auf das Klima zurück.
Todesfälle im Winter steigen um rund 30 Prozent
Die Wissenschaftler des Good Samaritan Krankenhauses in Los Angeles hatten die Anzahl der Todesfälle im Zeitraum von 2005 bis 2008 an sieben US-Standorten mit verschiedenen klimatischen Bedingungen untersucht. An allen Standorten stieg die Zahl der Kreislauf bedingten Todesfälle im Winter durchschnittlich um 26 bis 36 Prozent. Dazu zählten die Forscher etwa Herzinfarkte, Herzversagen und Schlaganfälle.
Kälte belastet das Herz
Neben dem kälteren Wetter, das sich vermutlich negativ auf den Kreislauf auswirkt, könnten mangelnde Bewegung und ungesündere Ernährung in den Wintermonaten Gründe für die Ergebnisse sein, vermutet Schwartz. Auch in Deutschland gehen dem Bundesforschungsministerium zufolge fast 50 Prozent aller Todesfälle auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurück. Somit sind sie hierzulande die häufigste Todesursache.
Starke Belastungen vermeiden
Professor Wolfgang Franz vom Universitätsklinikum München bestätigt die Beobachtungen der amerikanischen Forscher. "Wir haben ebenfalls die Erfahrung gemacht, dass Kälte ein wesentlicher Belastungfaktor für Herz-Kreislauf-Kranke ist", erklärt der Kardiologe. "Wer im Winter draußen Schnee schaufelt, der treibt damit gezielt seinen Blutdruck hoch und die niedrigen Temperaturen führen zusätzlich zu Gefäßverengungen. Da ist der Herzinfarkt vorprogrammiert."
Seine Empfehlung zur Vorbeugung: Risikopatienten sollten vor der kalten Jahreszeit einen Belastungstest machen und sich gegen Grippe impfen lassen, um jede Schwächung des Immunsystems zu vermeiden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.