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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Krankheiten & Symptome Implantat warnt Patienten vor einem Herzinfarkt
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Implantat wird wie ein Herzschrittmacher eingesetzt
Ein Gerät zur Früherkennung von Herzinfarkten ist in Freiburg jetzt erstmals in Europa implantiert worden. Die Technologie unter dem Namen "Guardian" sei in der Lage, noch vor den ersten Symptomen einen Herzinfarkt zu erkennen, heißt es in einer Pressemitteilung des Universitätsklinikums. Das Implantat werde wie ein Herzschrittmacher in den Brustraum eingesetzt, sei über einen dünnen Draht mit dem Herzen verbunden und warne die Patienten visuell und akustisch vor der drohenden Gefahr. Ein weiteres kleines Gerät, das der Patient beispielsweise in der Hosentasche trägt, vibriert und blinkt zur Warnung. Die verschlossenen Herzkranzgefäße könnten im Herzkatheterlabor dadurch rechtzeitig wieder geöffnet werden, so dass es gar nicht zu einem Herzinfarkt komme.
Risikopatienten gehören zur Zielgruppe
"Unser Ziel ist es, die Zeit vom ersten Auftreten von Symptomen bis zum Beginn der medizinischen Betreuung zu verkürzen, um noch rechtzeitig eingreifen zu können", sagt Professor Manfred Zehnder. "Guardian" soll vor allem bei Menschen mit besonders hohem Risiko für einen Gefäßverschluss zum Einsatz kommen. Patienten die bereits einen Infarkt hatten und einen weiteren mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überleben würden, gehören zur Zielgruppe.
In 20 Fällen konnte ein Infarkt verhindert werden
Bislang war das Behandlungsverfahren nur unter streng kontrollierten Bedingungen in den USA möglich. Das Gerät kann daher in Deutschland vorerst nur bei ausgewählten Patienten im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie angewendet werden. In den USA wurde "Guardian" bislang bei knapp 500 Patienten eingepflanzt. In mehr als 20 Fällen habe ein Infarkt durch eine entsprechend frühzeitige Intervention rückgängig gemacht oder verhindert werden können, heißt es.
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