Alzheimer-Risiko steigt Bluthochdruck und hohe Cholesterinwerte schaden dem Hirn
Bluthochdruck und ein ungünstiger Cholesterinspiegel im mittleren Lebensalter erhöhen nicht nur die Gefahr für Herzinfarkt und Schlaganfall, sondern begünstigen auch Demenz. Eine Langzeitstudie französischer Forscher hat erwiesen, dass der geistige Abbau bei Menschen mit diesen Faktoren schneller voranschreitet als bei jenen mit normalen Blutdruck- und Blutfettwerten.
Blutdruck, Blutfettwerte und Hirnleistung dokumentiert
Bei 4800 Männern und Frauen, die zu Beginn etwa 55 Jahre alt waren, bestimmten Mediziner über zehn Jahre hinweg regelmäßig den Blutdruck und die Blutfettwerte. Außerdem dokumentierten sie Faktoren wie Rauchen und Diabetes. Daraus errechneten die Forscher das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Außerdem untersuchten sie das geistige Leistungsvermögen der Studienteilnehmer mehrmals mit bestimmten Gedächtnistests.
Nur mit gesunden Blutgefäßen kann das Hirn gut denken
Die Amerikanische Akademie für Neurologie bringt das Ergebnis auf den Punkt: Je höher das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen der Teilnehmer, desto schneller schwand ihre Geisteskraft. "Unsere Resultate bestätigen die zunehmenden Hinweise dafür, dass kardiovaskuläre Risikofaktoren wie viel Cholesterin und Bluthochdruck schon ab dem mittleren Alter zu Gedächtnisproblemen beitragen", sagt Studienleiterin Sara Kaffashian. Gesunde Blutgefäße sind also wichtig für die Leistungskraft des Gehirns.
Hoher Cholesterinwert begünstigt Alzheimer
Schon 2009 belegte eine Studie der US-Gesundheitsorganisation Kaiser Permanente einen Zusammenhang zwischen erhöhten Cholesterinwerten und der Alzheimer-Krankheit. In den 60er Jahren hatte man die Cholesterinwerte von rund 10.000 Menschen ermittelt, die damals knapp über 40 Jahre alt waren. Im Lauf der nächsten 40 Jahre bekamen 600 Teilnehmer Alzheimer oder eine Form von Demenz, die durch Durchblutungsstörungen im Gehirn ausgelöst wird.
"Gut fürs Herz ist auch gut fürs Hirn"
Demnach steigerte ein hoher Cholesterinwert ab 240 das Erkrankungsrisiko um zwei Drittel. Aber auch leicht erhöhte Konzentrationen zwischen 200 und 239 erhöhten die Gefährdung um mehr als die Hälfte, wie die Forscher im Fachblatt "Dementia & Geriatric Cognitive Disorders" schrieben. "Aber die gute Nachricht ist, dass das, was gut für das Herz ist, auch dem Gehirn gut tut. Dieser frühe Risikofaktor für Demenz lässt sich beeinflussen, indem man den Cholesterinspiegel durch eine gesunde Lebensführung senkt, " folgerte die Studienleiterin Rachel Whitmer.
Blutdruck ab 45 Jahren regelmäßig messen
Bluthochdruck und Störungen des Fettstoffwechsels sind in Deutschland mittlerweile Volkskrankheiten. Deshalb sollte jeder ab 45 Jahren, außerdem Menschen mit Übergewicht, erhöhten Cholesterinwerten und Diabetes regelmäßig ihren Blutdruck messen. Blutdruck wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen. Bei Werten von über 140 mmHg (oberer Wert) beziehungsweise über 90 mmHg (unterer Wert) liegt leichter Bluthochdruck vor, der bereits behandelt werden sollte. Steigen die Werte über 180/105 mmHg, liegt eine schwere Hypertonie vor.
Abnehmen, statt Medikamente schlucken
Um Bluthochdruck zu senken, muss man nicht zwangsläufig zu Medikamenten greifen. Wer abnimmt, sich regelmäßig bewegt und fettarm ernährt, kann das Erkrankungsrisiko senken. Auch eine kaliumreiche und natriumarme Ernährung hilft: Sie bewirkt eine vermehrte Wasserausscheidung, eine Entspannung der Gefäße und dadurch eine Blutdrucksenkung.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.