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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tausende Fälle in den USA Infektionen mit gefährlichem Pilz nehmen rasant zu

Bereits Anfang 2023 warnte die US-Gesundheitsbehörde vor dem krankheitserregenden Pilz Candida auris. Nun steigen die Infektionszahlen rasant an.
Eine arzneimittelresistente Pilzinfektion, die von der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) als "dringende Bedrohung für die Antibiotikaresistenz" eingestuft wird, breitet sich in den Vereinigten Staaten rasch aus.
Das Gefährliche daran: Die Pilzinfektion mit dem Erreger Candida auris (C. auris) verbreitet sich aktuell vorwiegend in Gesundheitseinrichtungen und ist schwer zu heilen, da der Pilz gegen die meisten Behandlungen resistent ist. Die Sterblichkeitsrate unter infizierten Patienten ist deshalb hoch. Befällt der Pilz die inneren Organe, liegt sie laut der Weltgesundheitsorganisation WHO zwischen 29 und 53 Prozent.
Behörde schlägt Alarm: Hier breitet sich der Pilz aus
Nach Angaben der CDC haben Candida-auris-Infektionen in den USA in den vergangenen Monaten "rapide zugenommen". In mindestens 38 Bundesstaaten sei der Pilz nachgewiesen worden, wobei die Zahl der klinischen Fälle landesweit mehr als 10.000 betrage.
Eine kürzlich durchgeführte Krankenhausstudie bestätigt, dass die Zahl der Infektionen in Regionen wie Florida und Georgia besonders hoch ist. Weitere Staaten mit hohen klinischen Fallzahlen sind demnach:
- Kalifornien
- Illinois
- Nevada
- New York
- Texas
Wichtig zu wissen
Candida auris wurde 2009 in Japan entdeckt und 2016 erstmals in den USA nachgewiesen. Seitdem hat sich der Pilz im dortigen Gesundheitswesen stetig ausgebreitet. Der Erreger stellt ein ernstes Risiko für gefährdete Patienten dar, insbesondere bei geschwächtem Immunsystem oder der Versorgung mit medizinischen Geräten wie Kathetern, Beatmungsgeräten und Ernährungssonden.
- Lesen Sie auch: Vogelgrippe in den USA gerät außer Kontrolle
Symptome: So macht sich die Pilzinfektion bemerkbar
Infektionen mit C. auris lösen in der Regel Fieber und Schüttelfrost aus. Dies sind häufig auftretende Symptome, die daher eine frühzeitige Diagnose erschweren. In Krankenhäusern kann der Pilz auf Oberflächen wie Bettpfosten oder Türklinken überdauern – ideale Bedingungen für eine anhaltende Übertragung.
Die CDC fordert Krankenhäuser nun auf, die Infektionskontrolle zu verschärfen. Es brauche mehr Diagnostik, schnellere Tests und konsequente Hygienemaßnahmen in allen medizinischen Einrichtungen. Die Behörde warnt außerdem vor einer Überforderung der ohnehin ausgelasteten Gesundheitssysteme durch neue Ausbrüche.
- cdc.gov: "Tracking C. auris" (englisch)
- cdc.gov: "Fungal Diseases" (englisch)
- ajicjournal.org: "Changing Trends in the Sources and Volumes of Clinical Cultures with Candida auris at a Large Health System, 2019-2023" (englisch)
- thehill.com: "Fungus labeled ‘urgent threat’ by CDC is spreading rapidly, hospital study finds" (englisch)
- aerzteblatt.de: "Leitlinie für Umgang mit invasiven Pilzinfektionen durch Candida veröffentlicht"
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.