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Erkältungswelle: RKI meldet rund 7 Millionen Atemwegserkrankungen


Aktuelle Zahlen des RKI
Atemwegserkrankungen auf ungewöhnlich hohem Niveau

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 24.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Corona-Erkrankungen: Die geschätzte Zahl lag laut RKI bei 900 pro 100.000 Einwohner.Vergrößern des Bildes
Corona-Erkrankungen: Die geschätzte Zahl lag laut RKI bei 900 pro 100.000 Einwohner. (Quelle: Jacob Wackerhausen/getty-images-bilder)

Viele Menschen in Deutschland sind momentan krank. Inwieweit Corona oder andere Viren daran beteiligt sind, zeigt der aktuelle Bericht des Robert Koch-Instituts.

Die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland liegt nach wie vor auf einem für die Jahreszeit vergleichsweise hohen Niveau. Für die Woche vom 14. Oktober geht das Robert Koch-Institut (RKI), unabhängig von einem Arztbesuch, deutschlandweit von rund 6,9 Millionen Betroffenen aus, wie es in einem aktuellen Bericht heißt.

Demnach gab es rund 8.200 akute Atemwegsinfektionen pro 100.000 Einwohner. Im Vergleich zur Vorwoche sei die Zahl der Erkrankungen allerdings gesunken, vor allem bei Schulkindern im Alter von 5 bis 14 Jahren. Die Zahl der schwer verlaufenden Fälle ist den RKI-Angaben zufolge insgesamt niedrig und liegt auf dem Niveau der Vorjahre.

1,5 Millionen Arztbesuche wegen Atemwegserkrankung

Proben aus Arztpraxen wiesen am häufigsten Rhinoviren (29 Prozent), also die klassischen Erkältungsviren, und Coronaviren (19 Prozent) auf. Influenza A- und B-Viren, die für die Grippe verantwortlich sind, wurden dabei noch nicht nachgewiesen. Hochgerechnet gingen rund 1,5 Millionen Menschen wegen einer akuten Atemwegserkrankung zum Arzt.

Wie wirkt sich das auf Arbeitsausfälle aus?

Seit der Corona-Pandemie sind Erwerbstätige deutlich öfter krank. Grund sei die deutliche Zunahme von Erkältungsdiagnosen, dazu zählten in der Auswertung auch Corona-Infektionen. Davon berichten Krankenkassen wie die Techniker Krankenkasse (TK) oder die Barmer.

Ist die hohe Zahl an Atemwegserkrankungen ungewöhnlich?

"Wenn man sich die Zeit vor Corona als Referenz nimmt, ist es schon ungewöhnlich. Da waren die Zahlen immer deutlich geringer", sagt der Dortmunder Immunologe Carsten Watzl der Deutschen Presse-Agentur. Das habe sich in den vergangenen zwei Jahren verändert.

Inzwischen litten in Herbst und Winter rund zehn Prozent der Bevölkerung an einer Atemwegserkrankung. "Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass wir jetzt mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 einen weiteren Atemwegserreger haben", erklärt der Wissenschaftler. "Von daher gehe ich davon aus, dass wir uns auch in den nächsten Jahren auf so hohe Infektionszahlen, gerade zu dieser Jahreszeit, einstellen müssen."

11.580 laborbestätigte Corona-Fälle

Die geschätzte Zahl der Corona-Erkrankungen lag den Angaben zufolge bei 900 pro 100.000 Einwohner. Durch die Herbstferien in einigen Bundesländern können die Werte laut RKI stärker schwanken und sich nachträglich noch erhöhen.

Insgesamt wurden dem RKI in der vergangenen Woche bislang 11.580 laborbestätigte Corona-Fälle gemeldet. Das sind etwas weniger als in der Woche zuvor (bisher rund 12.040). In der aktuellen Saison seien bislang 193 Todesfälle mit Corona-Infektion an das RKI übermittelt worden. Fast alle Verstorbenen (96 Prozent) waren demnach 60 Jahre alt oder älter.

Welche Corona-Varianten sind derzeit vorherrschend?

Seit einigen Wochen verbreitet sich die Corona-Variante XEC in Deutschland. RKI-Daten zufolge wurde sie zuletzt mit einem Anteil von 39 Prozent nachgewiesen. Häufigster Corona-Typ war demnach die Sublinie KP.3.1.1, deren Anteil bei 40 Prozent lag. Beides sind Sublinien der Omikron-Variante und scheinen sich laut Wissenschaftlern schneller zu verbreiten als vorherige Sars-CoV-2-Linien. Das ist nicht ungewöhnlich, wie die Virologin Sandra Ciesek der dpa kürzlich sagte. Das Virus mutiere weiter und suche immer neue Wege, um Menschen zu infizieren.

Die Omikron-Varianten vermehren sich laut Watzl vor allem in den oberen Atemwegen und können sich dadurch schneller verbreiten. Außerdem könnten die Varianten die bestehende Immunität in der Bevölkerung leichter umgehen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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