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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Keine Zeit unter der Woche? Bewegung am Wochenende schützt vor über 200 Krankheiten
Jeden Tag 30 bis 60 Minuten bewegen – das schaffen viele Menschen unter der Woche nicht. Eine neue Studie zeigt, wie sie trotzdem von den Vorteilen von Bewegung profitieren können.
Bewegung kann dabei helfen, die körperliche und psychische Gesundheit zu verbessern. Übergewicht, Rückenschmerzen, Herz-Kreislauf- oder sogar Krebserkrankungen können zu einem gewissen Grad vorgebeugt werden. Daher empfehlen Experten wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sich wöchentlich mindestens 150 Minuten zu bewegen – am besten aufgeteilt in mehrere Einheiten aus Ausdauer- und Krafttraining. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt sogar, sich jeden Tag 30 bis 60 Minuten moderat zu bewegen.
Allerdings kommen viele Menschen unter der Woche nicht dazu, regelmäßig Sport zu treiben. Verzichten müssen sie auf die Vorteile von Bewegung jedoch nicht – solange sie sie am Wochenende nachholen: Denn auch Wochenendsportler haben im Vergleich zu inaktiven Personen ein geringeres Risiko für 264 Erkrankungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle internationale Studie. Sie wurde im Fachjournal "Circulation" veröffentlicht.
Schutz vor Stoffwechselerkrankungen besonders effektiv
Die Forschenden haben den Effekt von Bewegung auf 16 Kategorien von Erkrankungen untersucht, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, psychische Erkrankungen, Verdauungsstörungen und neurologische Erkrankungen.
Den stärksten Effekt gegenüber inaktiven Menschen gab es bei:
- Übergewicht: 45 Prozent geringeres Risiko bei Sport am Wochenende; 56 Prozent geringeres Risiko bei Sport über die Woche verteilt
- Diabetes: 43 Prozent geringeres Risiko bei Sport am Wochenende; 46 Prozent geringeres Risiko bei Sport über die Woche verteilt
- Schlafapnoe: 43 Prozent geringeres Risiko bei Sport am Wochenende; 51 Prozent geringeres Risiko bei Sport über die Woche verteilt
- Bluthochdruck: 23 Prozent geringeres Risiko bei Sport am Wochenende; 28 Prozent geringeres Risiko bei Sport über die Woche verteilt
Wochenendsport: Kein Unterschied zu regelmäßigem Sport
Die Autoren heben hervor, dass es keine Erkrankungen gab, bei denen sich der Effekt von regelmäßigem Sport und Wochenendsport stark unterscheidet. Solange man die gleiche Zeit lang trainiert, profitiert man demnach von beiden Varianten. Diese Frage war lange ungeklärt.
Die Probanden der Studie bewegten sich in beiden Gruppen durchschnittlich 230 Minuten mit moderater Intensität. Laut der Stiftung Gesundheitswissen zählen zu den Aktivitäten mit moderater Intensität etwa Tanzen, Gymnastik, schnelles Gehen (Walking) oder Schwimmen. Ein Merkmal ist, dass man sich bei dieser Intensität noch unterhalten, aber nicht mehr singen kann.
Zu Aktivitäten mit leichter Intensität gehören etwa Gehen oder das Tragen von nicht allzu schweren Gegenständen – also alles, was Menschen im Alltag tun. Eine hohe Intensität liegt hingegen vor, wenn die Bewegung als deutlich anstrengend wahrgenommen wird und Sie deutlich schneller atmen. Dazu zählen unter anderem schnelles Radfahren oder Schwimmen sowie Joggen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- ahajournals.org: "Associations of "Weekend Warrior" Physical Activity With Incident Disease and Cardiometabolic Health". (Stand: September 2024; englisch)
- stiftung-gesundheitswissen.de: "Gesünder leben mit Bewegung". (Stand: Dezember 2021)
- dge-niedersachsen.de: "Bewegung im Alltag". (Stand: September 2024)