"Deutschland, wie es isst" So ernähren sich die Deutschen – und das wollen sie
Alljährlich wird der Ernährungsreport der Deutschen erhoben. Heute stellte der Minister ihn vor. Tierwohl wird den Deutschen wichtiger.
Die Konsumenten in Deutschland achten bei Lebensmitteln nach Darstellung des Bundeslandwirtschaftsministeriums stärker als in früheren Jahren auf Tierwohl, Regionalfenster und das EU-Bio-Siegel. Der Wunsch nach mehr Transparenz müsse beachtet werden, sagte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) bei der Vorstellung des Ernährungsreports 2024 in Berlin.
Was ist das EU-Bio-Siegel?
Die Inhaltsstoffe der damit gekennzeichneten Produkte müssen zu mindestens 95 Prozent aus ökologischem Anbau stammen. Unter anderem sind vorgeschrieben: Alle Zutaten stammen aus dem ökologischen Landbau stammen (höchstens fünf Prozent nicht). Nur dann wird das Siegel vergeben.. Bei der Kennzeichnung der Produkte muss die Codenummer der zuständigen Öko-Kontrollstelle angegeben werden. Das Schema der Codenummer für eine Kontrollstelle, die in Deutschland ansässig ist, lautet: DE-ÖKO-000. Dabei steht "DE" für Deutschland und "000" für die dreistellige Kennziffer der Kontrollstelle.
"Unsere Bürgerinnen und Bürger entscheiden selbst, wie sie sich ernähren, da braucht es von niemandem Belehrungen oder Vorschriften. Das klingt wie eine Selbstverständlichkeit, aber wir erleben in den vergangenen Jahren leider verstärkt, dass das Essen politisch instrumentalisiert wird", sagte Özdemir. Die Menschen wollten "echte Wahlfreiheit, das unterstützen wir – und zwar anhand von validen Daten".
Für den Ernährungsreport "Deutschland, wie es isst" befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Mai 2024 rund 1.000 Menschen in Deutschland ab 14 Jahren. Es ist die nunmehr neunte jährliche Befragung dieser Art.
Nach Angaben des Ministeriums achten fast doppelt so viele Menschen wie noch 2015 beim Einkauf auf das Tierwohllabel: Ihre Zahl habe sich von 36 Prozent auf 65 Prozent erhöht. Beim EU-Bio-Siegel stieg der Anteil im gleichen Zeitraum von 47 auf 59 Prozent. Mit 39 Prozent kaufen auch deutlich mehr Menschen öfter vegetarische oder vegane Alternativen zu tierischen Produkten. 2020 lag dieser Wert bei 29 Prozent.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa