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Ab wann ist Alkohol schädlich? Experten ändern Meinung


Ab welcher Menge ist Alkohol schädlich?
Experten ändern Meinung zum Alkoholkonsum

Von dpa, mra

Aktualisiert am 18.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Beliebtes Zellgift: Alkohol schadet der Gesundheit – schon ab dem ersten Schluck.Vergrößern des Bildes
Beliebtes Zellgift: Alkohol schadet der Gesundheit – schon ab dem ersten Schluck. (Quelle: Ridofranz/getty-images-bilder)
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Bei vielen galt Alkohol in Maßen lange als gesundheitsfördernd. Doch das stimmt nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat ihre Position dazu jetzt verändert.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät dazu, keinen Alkohol zu trinken. Sie ändert damit eine frühere Einschätzung. Auch in Maßen sei Alkohol nicht gesund – es gebe keine potenziell gesundheitsfördernde und sichere Alkoholmenge für einen unbedenklichen Konsum, schreibt die Fachgesellschaft in ihrem neuen Positionspapier. "Alkohol ist eine psychoaktive Droge", die als Ursache von mehr als 200 negativen gesundheitlichen Folgen wie Krankheiten und Unfällen identifiziert worden sei. Das Papier ersetzt den bisherigen Referenzwert für den empfohlenen Alkoholkonsum.

Wer trotzdem Alkohol trinken wolle, sollte vor allem große Mengen vermeiden, rät die Fachgesellschaft. Das gelte insbesondere für junge Menschen. Kinder, Jugendliche, Schwangere und Frauen, die stillen, sollten gar keinen Alkohol trinken.

Es gibt keine risikofreie Menge

Zu diesem Ergebnis war auch eine Analyse verschiedener Studien zum Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Gesundheit gekommen. Der Grund dafür, dass Studien Gesundheitsvorteile bei mäßigem Alkoholkonsum ermittelt hätten, liegt in Verzerrungen wegen Mängeln im Studiendesign, wie Forscher der kanadischen Universität Victoria herausfanden. Sie hatten 107 Langzeituntersuchungen zum Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Mortalität ausgewertet.

Krankheitslast durch Alkohol insbesondere in Europa erheblich

Der Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Gesundheit ist laut der DGE komplex. Bei einigen wenigen chronischen Krankheiten seien risikosenkende Assoziationen mit dem Alkoholkonsum beobachtet worden. Insgesamt sei die durch Alkohol verursachte Krankheits- und Sterbelast weltweit und insbesondere in Europa erheblich. Der durchschnittliche Alkoholkonsum sei 2019 in Deutschland mehr als doppelt so hoch gewesen wie im weltweiten Durchschnitt.

Jede Form von Alkohol ist schädlich

Alkoholkonsum ist in jeder Form ein Gesundheitsrisiko – auch dann, wenn jemand nur Niedrigprozentiges wie Bier trinkt. Schädlich ist nämlich nicht das Getränk an sich, sondern der darin enthaltene Reinalkohol. Davon enthält ein kleines Bier à 0,33 Liter fast genauso viel wie ein Glas Schnaps à 40 Milliliter. Der sicherste Umgang mit alkoholischen Getränken ist, völlig auf sie zu verzichten – also abstinent zu leben.

Auch Umfeld beeinträchtigt

Alkoholkonsum werde unter anderem mit Entwicklungsstörungen bei ungeborenen Kindern, Unfällen, Verletzungen, Gewalt und "psychosozialen Beeinträchtigungen von Menschen, die Alkohol trinken, sowie ihrem sozialen Umfeld" in Verbindung gebracht, schreibt die Gesellschaft. Zu den kurzfristigen Folgen gehörten Beeinträchtigungen der Koordination, der Aufmerksamkeit und der Reaktionszeit.

Langfristig birgt Alkohol demnach nicht nur eine Suchtgefahr. Alkohol bedingt nach Ansicht der Experten auch Krankheiten mit: Krebs (vor allem Brust- und Dickdarmkrebs), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen- und Darm-Erkrankungen, Diabetes sowie den Abbau der kognitiven Leistungen, Alzheimer und andere Demenzerkrankungen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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