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HA-Nahrung für Babys: Neue Empfehlung für Eltern


Wichtig für Eltern
Alte Empfehlung zur Babynahrung gilt ab sofort nicht mehr


19.07.2024Lesedauer: 2 Min.
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Flasche statt Brust: Babys, die nicht oder nur teilweise gestillt werden, erhalten ihre Milch in Pulverform.Vergrößern des Bildes
Flasche statt Brust: Babys, die nicht oder nur teilweise gestillt werden, erhalten ihre Milch in Pulverform. (Quelle: dm909/getty-images-bilder)

Für Babys mit einem erhöhten Allergierisiko gibt es spezielle Säuglingsnahrung. Doch braucht es diese wirklich? Experten haben die Datenlage neu bewertet.

Viele Eltern beschäftigt die Frage, wie sie ihr Baby richtig ernähren – insbesondere, wenn es nicht oder nicht ausschließlich gestillt wird und Allergien in der Familie vorkommen. Seit einigen Jahren wird in Deutschland empfohlen, betroffenen Säuglingen anstelle einer normalen Säuglingsnahrung sogenannte Hydrolysierte Anfangs-/Anschlussnahrung – kurz HA-Nahrung – zu geben. Diese spezielle Form der Milch ist jedoch immer wieder in die Kritik geraten, weil sich bislang kein tatsächlicher Nutzen gezeigt hat. Soll man also weiterhin HA-Nahrung füttern oder hat das gar keinen Effekt?

Muttermilch ist am besten für das Baby

Generell wird empfohlen, Säuglinge zu stillen – unabhängig davon, ob sie aufgrund familiärer Vorbelastung ein erhöhtes Allergierisiko tragen oder nicht. Wird das Baby nicht oder nicht ausschließlich gestillt, erhält es eine industrielle, nach gesetzlichen Regelungen hergestellte Säuglingsanfangsnahrung (Pre-Milch).

Sollten Babys mit erhöhtem Allergierisiko HA-Nahrung bekommen?

Fachleute des Netzwerks Gesund ins Leben haben kürzlich die vorhandenen Studien erneut ausgewertet – und ihre Handlungsempfehlung zur "Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen 2024" aktualisiert.

Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die wissenschaftlichen Daten für eine Empfehlung von HA-Milch in der Tat nicht ausreichen. Der frühere Rat zur Verwendung von HA-Nahrung gilt deshalb nicht mehr. "Aktuell gibt es für Säuglinge keine Flaschenmilchnahrung, für die ausreichende Nachweise vorliegen, das Risiko für die Entwicklung einer Allergie zu verringern", heißt es in einer Pressemitteilung des Netzwerks. Eltern, deren Säuglinge ein erhöhtes Allergierisiko haben, könnten deshalb die Säuglingsnahrung nach Belieben wählen. Derzeit gebe es kein Produkt mit einer bestätigten allergievorbeugenden Wirkung.

Was bedeutet HA auf dem Milchpulver?

"HA" ist auf Säuglingsnahrung mit partiell hydrolysiertem Kuhmilchprotein zu finden. "Partiell hydrolysiertes Kuhmilchprotein" heißt übersetzt "teilweise aufgespaltenes Kuhmilcheiweiß".

Früher stand das Kurzwort für "hypo-allergen" und sollte darauf hindeuten, dass diese Säuglingsnahrungen das Risiko für die Entwicklung von Allergien verringern können. Aktuelle rechtliche Vorgaben fordern aber, dass eine allergievorbeugende Wirkung bei diesen Nahrungen durch klinische Studien nachgewiesen und durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) bestätigt werden muss. Derzeit gibt es kein Produkt mit einer solchen Bestätigung (Stand 07/2024). Das vertraute Kurzwort "HA" wird aber weiterhin von Herstellern verwendet.

Schadet es, wenn Eltern ihrem Kind dennoch HA-Milch geben?

Nein, denn HA-Nahrungen müssen wie alle Säuglingsanfangs- und Folgenahrungen den Vorgaben der in der EU geltenden Verordnung (EU) 2016/127 entsprechen. Sie sind daher sicher und weiterhin zur Ernährung des Säuglings geeignet.

Was bedeutet "ein erhöhtes Allergierisiko"?

Als allergiegefährdet gelten Säuglinge, wenn mindestens ein Elternteil oder Geschwisterkind eine Allergie, zumeist eine atopische Erkrankung, hat. Unter einer atopischen Erkrankung versteht man eine verstärkte, übertriebene Reaktion des Immunsystems auf normalerweise harmlose Substanzen oder Reize aus der Umwelt. Beispiele hierfür sind Asthma bronchiale, allergischer Schnupfen (allergische Rhinitis), Neurodermitis (atopische Dermatitis) oder eine Nahrungsmittelallergie.

Bei Fragen oder Unsicherheiten zur Ernährung des Babys sollten Eltern immer mit dem Kinderarzt oder der Hebamme Rücksprache halten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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