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Empfindliche Babyhaut: Tipps zur richtigen Pflege und Reinigung


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Weniger ist mehr
Welche Pflege braucht empfindliche Baby- und Kinderhaut?


Aktualisiert am 11.10.2024Lesedauer: 3 Min.
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Babyhaut ist mindestens genauso empfindlich, wie sie zart ist. (Quelle: IMAGO/Teo Tarras/imago-images-bilder)
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Eine sorgfältige Körperpflege ist für das Baby wichtig. Doch es gilt: Weniger ist mehr. Die zarte Babyhaut ist empfindlich.

Wer es mit Waschgelen und Lotionen übertreibt, riskiert Ausschläge und allergische Reaktionen. Wichtiges zur Pflege von Babys Haut.

Hautpflege fürs Baby: Wasser reicht

An die Haut des Babys sollte vor allem eines kommen: Wasser. Klares Wasser ohne Zusätze bekommt der empfindlichen Haut am besten. Waschlotionen und -gele enthalten Tenside, welche die Haut austrocknen können. Da Babys noch nicht schwitzen und sich auch der Windelbereich gut mit Wasser reinigen lässt, wird die Haut mit Wasser ausreichend sauber. Bei Bedarf kann man mit etwas natürlichem Öl ohne Zusätze reinigen und pflegen.

Popflege beim Baby: Warmes Wasser und Wundcreme reichen

Bei der Popflege ist ebenfalls Wasser für die Reinigung empfehlenswert. Bei jedem Windelwechseln sollte der Po am besten unter laufendem, handwarmem Wasser gereinigt werden. Anschließend sanft trockentupfen und dünn mit einer Wundcreme eincremen, um ihn vor Rötungen und Wundwerden zu schützen. Regelmäßiges Windelwechseln hält den Po trocken und beugt Wundsein vor. Tipp: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt, bei der Popflege auf Babypuder zu verzichten. Eingeatmet könne der Puder zu Schädigungen der Atemwege führen.

Kopfgneis: Naturbelassene Öle helfen

Bei den meisten Babys entwickelt sich der sogenannte Kopfgneis. Dieser harmlose Hautausschlag ist die Folge einer Überproduktion der Talgdrüsen auf dem Kopf. Es bildet sich eine talgige, weiß-gelbe bis bräunliche Schuppenschicht auf der Kopfhaut. Mehrheitlich reguliert sich die übermäßige Talgproduktion innerhalb des ersten Lebensjahres wieder und der Ausschlag am Kopf des Babys verschwindet von selbst.

Solange er da ist, gilt: Die betroffenen Stellen am besten mit Baby- oder Olivenöl pflegen. Die Schuppenschicht wird weicher und Schuppen können sich lösen. Keinesfalls sollen Eltern die Schuppen abkratzen. Dabei kann es zu Hautverletzungen kommen, welche sich entzünden können. Auch besteht das Risiko der Narbenbildung. Babyhaut ist sehr empfindlich, da zum einen die natürliche Hautschutzbarriere noch nicht vollständig ausgebildet und zum anderen die Haut noch sehr dünn ist – drei- bis fünfmal dünner als die Haut eines Erwachsenen.

Verdacht auf Milchschorf? Zum Arzt gehen

Zeigen sich eine ausgeprägte Krustenbildung, Bläschen und Nässen, handelt es sich vermutlich um Milchschorf. "Milchschorf sollte ärztlich untersucht und behandelt werden, da er das Baby mit Juckreiz belastet – und zudem eine erste Erscheinungsform der chronischen Hautkrankheit Neurodermitis sein kann, welche eine besondere Hautpflege erfordert", erklärt Dr. Christoph Liebich, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten der Hautarztpraxis Dermazent in München und Medienexperte des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD).

Neurodermitis beim Baby: die richtige Hautpflege

Angaben der BZgA zufolge ist in Deutschland etwa jedes sechste bis zwölfte Kind unter sechs Jahren von Neurodermitis (atopischer Dermatitis) betroffen. Bei Neurodermitis handelt es sich um eine chronische, schubweise verlaufende Hauterkrankung. Neurodermitis-Symptome sind ein akut geröteter Ausschlag, der nicht selten Bläschen zeigt und nässt. Quälend für Kinder ist der starke Juckreiz. Klingt die Entzündungsreaktion ab, wird die Haut trocken und schuppt sich. Mit der Zeit wird die Haut dicker und rissiger, was nicht nur den Juckreiz verschlimmert, sondern die Haut anfälliger macht. Bei Säuglingen zeigt sich Neurodermitis vor allem auf den Wangen sowie den Außenseiten von Armen und Beinen. Brust, Bauch und Rücken sind seltener betroffen.

Eine konsequente, auf die Neurodermitis-Haut abgestimmte Pflege ist unverzichtbar, um den Leidensdruck des betroffenen Kindes zu mindern, der durch Jucken, Hautspannen, Trockenheit und teilweise schmerzende Hautbereiche verursacht wird. "Die Hautpflege bei Neurodermitis sollte ärztlich begleitet werden. Sie sollte unter anderem sehr reichhaltig und auch gegen Entzündungsprozesse wirksam sein", sagt Liebich. "Mehrmaliges Eincremen am Tag ist unverzichtbar, da die Schutzbarriere der kindlichen Neurodermitis-Haut beschädigt ist. Sie trocknet leicht aus und auch die Talgproduktion ist verringert."

Zur Person

Dr. med. Christoph Liebich ist Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten mit eigener Praxis in München sowie Medienexperte des Berufsverbands der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD).

Braucht das Kind Shampoo?

In den ersten Lebensmonaten reicht die Reinigung der Kopfhaare mit Wasser und einem weichen Schwamm aus. Erst, wenn das Haar dichter wird, sollte man zu Babyshampoo greifen. Die Haare können mit einer weichen Babybürste gekämmt werden. Wer zu früh mit Shampoo beginnt, riskiert, dass die Kopfhaut trocken wird und gereizt reagiert. Das gilt auch für Waschgele. Babys haben tendenziell trockene Haut. Wasser und im Bedarfsfall etwas Öl sind für die Reinigung in den ersten Monaten ausreichend.

"Ist die Haut trocken, sollte sie regelmäßig mit Fett und Feuchtigkeit versorgt werden. Wählen Sie speziell auf empfindliche Babyhaut abgestimmte Lotionen, Cremes, Öle und Öltücher. Achten Sie darauf, dass diese frei von Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen sind, welche die Haut reizen und allergische Reaktionen begünstigen können", sagt Liebich. Bei Fragen zur Hautpflege hilft die Hebamme weiter. Zeigt die Haut entzündliche Veränderungen wie einen Ausschlag, sollte ein Termin beim Kinderarzt oder Hautarzt vereinbart werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview
  • kindergesundheit-info.de: "Was tun bei Hautproblemen?". Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (Stand: Aufgerufen am 19. Dezember 2023)
  • kindergesundheit-info.de: "Körperpflege von Kopf bis Fuß". Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (Stand: Aufgerufen am 19. Dezember 2023)
  • kindergesundheit-info.de: "Neurodermitis (atopische Dermatitis) bei Kindern". Online-Information der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). (Stand: Aufgerufen am 19. Dezember 2023)
  • gesund.bund.de: "Trockene Haut". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: 23. November 2020)
  • gesundheitsinformation.de: "Neurodermitis (atopisches Ekzem)". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 20. Januar 2021)
  • dha-hautpflege.de: "Pflege empfindlicher Babyhaut". Online-Information der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e. V. (Stand: Aufgerufen am 20. Dezember 2023)
  • daab.de: "Beste Pflege für Baby- und Kinderhaut". Online-Information der Deutschen Allergie- und Asthmabundes e. V. (DAAB). (Stand: 17.10.2023)
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