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Erstaunliche Entdeckung in Tschernobyl: Würmer sind resistent gegen Strahlung


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Forscher untersuchen Nematoden
Erstaunliche Entdeckung bei Würmern aus Tschernobyl


Aktualisiert am 12.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Fadenwürmer unter dem Mikroskop: Wissenschaftler entdeckten Erstaunliches.Vergrößern des Bildes
Fadenwürmer unter dem Mikroskop: Wissenschaftler entdeckten Erstaunliches. (Quelle: IMAGO / Ben Lonergan / The Register-Guard)
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Die Sperrzone um Tschernobyl ist nicht nur Ort der bisher größten Nuklearkatastrophe, sondern auch ein Untersuchungsfeld für Wissenschaftler.

Sie sind winzig, unscheinbar und leben in einer der am stärksten radioaktiv belasteten Zonen weltweit: Fadenwürmer – auch Nematoden genannt –, die sogar rund um das Atomkraftwerk von Tschernobyl existieren.

Forscher haben im Rahmen einer Studie das Sperrgebiet betreten, um Hunderte der kleinen Würmer aus dem Boden zu sammeln. Sie untersuchten die DNA der Nematoden hinsichtlich ihres Strahlungspegels und verglichen diesen mit jenen aus anderen Regionen wie den Philippinen, Deutschland, den USA, Mauritius und Australien.

Studie: Nematoden zeigen sich resistent gegen Strahlung

Die Pegel schwankten dabei zwischen niedrigen Werten, wie sie in großen Städten vorkommen, und hohen Werten, die im Weltraum zu finden sind. Das Erstaunliche ist jedoch: Bei keiner der untersuchten Tschernobyl-Proben wurden Anzeichen von DNA-Schäden festgestellt, obwohl die Nematoden in einem hoch radioaktiven Gebiet lebten. Die Forscher waren davon ausgegangen, dass sich bei Organismen, die an einem so gefährlichen Ort leben, auch Schäden an den Genomen nachweisen lassen.

Dass dies bei den Fadenwürmern nicht der Fall war, bedeute allerdings nicht, dass die Sperrzone in Tschernobyl strahlentechnisch sicher sei, so die Wissenschaftler. Doch wie schafften es die Würmer, ihre DNA vor Strahlenschäden zu schützen? Konnten sie eine Art Immunität gegen Radioaktivität entwickeln?

(Quelle: Anton Petrus/getty-images-bilder)

Nuklearkatastrophe von Tschernobyl

Seit der Explosion eines Reaktors im Kernkraftwerk Tschernobyl im April 1986 ist das Gebiet stark radioaktiv. Die Menschen sind gegangen, doch viele Pflanzen und Tiere sind geblieben und haben sich an das Leben in dieser Region angepasst. Welche Auswirkungen die Strahlenkatastrophe auf sie hat, wird nun erforscht.

Würmer reparierten ihre DNA selbst

Die Forscher vermuten, dass die sich schnell reproduzierenden Würmer Schäden an ihrer DNA selbst reparieren und sich so geschickt an die Rahmenbedingungen anpassen konnten. "Diese Würmer leben überall und leben schnell, sodass sie Dutzende Generationen von Evolution durchlaufen, bevor ein typisches Wirbeltier die Geschlechtsreife erreicht", sagte Matthew Rockman, Professor für Biologie an der New York University und leitender Autor der Studie.

Die Ergebnisse lassen sich natürlich nicht direkt auf den Menschen übertragen. Dennoch könnten sie Hinweise darauf liefern, wie die DNA-Reparatur von Person zu Person variieren kann, und somit durchaus relevant für die Krebsforschung sein. Versteht man die Mechanismen dahinter genauer, könnte dies laut Forschern dabei helfen, Risikofaktoren für Krebs präziser zu bestimmen.

Bisher ist wissenschaftlich noch nicht eindeutig erklärt, warum manche Menschen an Krebs erkranken, während andere mit ähnlichen genetischen Veranlagungen dies nicht tun.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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