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Corona: Neue Variante EG.5 – Kommt eine neue Welle?


Experten äußern sich
Neue Corona-Variante: So gefährlich ist EG.5

Von dpa
Aktualisiert am 12.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Langzeitfolgen: Eine neue Studie belegt langanhaltende Folgen einer Corona-Infektion.Vergrößern des Bildes
Coronaviren: Eine neue Variante ist auf dem Vormarsch. (Quelle: IMAGO / Shotshop)

Mit EG.5 ist eine neue Variante des Coronavirus unterwegs – und breitet sich schnell aus. Wie Wissenschaftler das Risiko einer neuen Welle einschätzen.

Die neue Coronavirus-Variante EG.5 breitet sich weltweit zwar immer weiter aus, wird von Experten aber als nicht sonderlich gefährlich angesehen. "Meiner Einschätzung nach geht von EG.5 keine besondere Gefahr aus", sagte Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel. Die Variante EG.5 habe zwar eine Mutation, die eventuell dazu führe, dass sie dem Immunsystem etwas leichter entgehen könne. "Die gleiche Mutation ist aber auch in anderen Varianten zu finden", erklärte Neher. "Bemerkenswert ist die Variante, weil sie in China – und damit einer großen Population – häufig ist und dort in den vergangenen Wochen schnell an Häufigkeit zugenommen hat."

Steigen die Fallzahlen bald wieder?

"Wir müssen sicherlich davon ausgehen, dass mit dem Ende des Sommers und nach einer Phase mit sehr niedrigen Fallzahlen die Zahlen wieder steigen werden", sagte Neher. "Aber EG.5 ist nicht grundlegend anders als andere Varianten, sondern zeigt eine graduelle – aber schnelle – Evolution, wie wir es seit einiger Zeit für SARS-CoV-2 beobachten."

Das von EG.5 ausgehende Risiko für die öffentliche Gesundheit sei nach derzeitigem Wissen gering, schrieb auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einigen Tagen. Es entspreche dem von XBB.1.16 und einigen anderen derzeit zirkulierenden Varianten. EG.5, manchmal auch Eris genannt, verbreite sich zwar bemerkenswert rasch und könne dem Immunsystem vergleichsweise leicht entwischen, die Krankheitsschwere sei im Vergleich zu anderen Varianten aber unverändert.

Seitdem die WHO vor drei Monaten den globalen Corona-Gesundheitsnotstand für beendet erklärt hat, sind die Neuinfektionen und Todesfälle laut WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus weiter zurückgegangen. Gleichzeitig habe sich allerdings die Datenlage verschlechtert. Im Juli hätten nur ein Viertel aller Länder Todeszahlen an die WHO geliefert. Lediglich 11 Prozent hätten Zahlen zu schweren Fällen weitergegeben.

EG.5 könnte dominierende Variante werden

Die Verbreitung von EG.5 sei global seit Mitte Juni innerhalb von vier Wochen von 7,6 Prozent der gemeldeten Corona-Fälle auf 17,4 Prozent (Woche 17.- 23. Juli) gestiegen, berichtete die WHO. Aufgrund der raschen Ausbreitung und der größeren Immunflucht könne EG.5 in einigen Ländern oder sogar weltweit bald zur dominierenden Variante werden. Innerhalb der Variante EG.5 komme die Sublinie EG.5.1 bei Weitem am häufigsten vor. Sie habe eine zusätzliche Mutation am Spike-Protein, das für das Eindringen in die Zellen wichtig ist.

In Deutschland ist EG.5 nach Angaben des Robert Koch-Instituts erstmals Ende März 2023 registriert worden und verbreitet sich derzeit auch hier, insbesondere die Sublinie EG.5.1. Bei den Aussagen zur Gefährlichkeit schließt sich das Institut der WHO an.

Die WHO hatte am Mittwoch die Variante EG.5 in die Kategorie "Virusvarianten von Interesse" hochgestuft. Damit stehen zurzeit drei Varianten in dieser Gruppe: Neben EG.5 sind das XBB.1.5 und XBB.1.16.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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