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Corona: WHO hebt Notstand auf – Das bedeutet die Entscheidung


Corona bleibt "anhaltendes Gesundheitsproblem"
WHO hebt weltweiten Gesundheitsnotstand auf

Von dpa, t-online, sms, lhe

Aktualisiert am 05.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Covid-Pandemie: Mehr als drei Jahre lang galt das Coronavirus als internationaler Gesundheitsnotstand.Vergrößern des Bildes
Covid-Pandemie: Mehr als drei Jahre lang galt Corona als internationaler Gesundheitsnotstand. (Quelle: Sebastian Gollnow)

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den internationalen Corona-Gesundheitsnotstand aufgehoben. Welche Konsequenzen hat das?

Die weltweite Corona-Pandemie gilt nicht mehr als internationaler Gesundheitsnotstand. Das entschied die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, verkündete am Freitag in Genf die Aufhebung der höchsten Alarmstufe, die bei einer Bedrohung verhängt werden kann. "Die Pandemie folgt seit einem Jahr einem nachlassenden Trend", sagte Tedros.

Covid-19 gilt als "anhaltendes Gesundheitsproblem"

Als Begründung führt die WHO unter anderem aus, dass es weniger Todesfälle durch Covid-19 gebe und auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen und Intensivpatienten zurückgehe. Zudem gebe es mittlerweile eine hohe Immunität in der Bevölkerung.

Deshalb sei es an der Zeit, "zu einem langfristigen Management der Covid-19-Pandemie überzugehen". Covid-19 sei mittlerweile ein "anhaltendes Gesundheitsproblem" und stelle keinen Gesundheitsnotstand mehr dar.

Auswirkungen der WHO-Entscheidung auf die Bevölkerung

Konkrete Auswirkungen hat die Entscheidung nicht, weil jedes Land für sich bestimmt, welche Schutzmaßnahmen es verhängt. Wenn die WHO einen Gesundheitsnotstand ausruft, will sie Regierungen und die Öffentlichkeit aufrütteln, damit sie eine Bedrohung ernst nehmen und sich vorbereiten.

Die WHO gibt lediglich Empfehlungen ab. Die Organisation appelliert nach wie vor an die Regierungen, nicht zur Tagesordnung überzugehen. Denn: Das Virus SARS-CoV-2 ist damit nicht besiegt, wie Tedros betonte.

Es zirkuliert weiter in der Welt, ist gefährlich und kann jederzeit noch gefährliche Varianten entwickeln. Dennoch folgte die WHO der Empfehlung eines unabhängigen Expertenausschusses, weil sie überzeugt ist, dass die Welt gute Werkzeuge hat, um die Menschen vor dem Virus zu schützen. Dazu gehören neben den Impfstoffen und Medikamenten auch Schutzmaßnahmen wie das Tragen von Masken oder das Abstandhalten in vollen und schlecht belüfteten Innenräumen.

UN-Impfprogramm hat 2,7 Millionen Menschen gerettet

Allein das solidarische UN-Impfprogramm Covax hat einer Analyse zufolge bis Ende 2022 in Ländern mit niedrigen Einkommen 2,7 Millionen Menschenleben durch Corona-Impfungen gerettet.

Nach WHO-Statistiken erleben deutlich weniger Menschen einen schweren Verlauf der Krankheit Covid-19 als zu Beginn der Pandemie, als es noch keine Impfstoffe und Medikamente gab. Dennoch wurden der WHO allein vom 3. bis 30. April dieses Jahres nahezu 2,8 Millionen neue Infektionen und über 17.000 Todesfälle gemeldet.

Da aber in vielen Ländern kaum noch getestet wird, gilt dies nicht als akkurates Bild der Lage. Seit Monaten bittet die WHO, dass mehr Corona-Tests durchgeführt und Viren genetisch untersucht werden. Nur so sei eine Übersicht über die Verbreitung möglicher neuer Varianten möglich.

Gesundheitsnotstand galt für mehr als drei Jahre

Als die WHO den Corona-Gesundheitsnotstand am 30. Januar 2020 ausrief, waren außerhalb Chinas rund 100 Infektionen in rund 20 Ländern bekannt und keine Todesfälle. Inzwischen wurden der WHO zufolge weltweit rund 765 Millionen Infektionen und gut 6,9 Millionen Todesfälle gemeldet.

Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer viel höher ist. Unter anderem werden Todesursachen nicht überall korrekt zugeordnet. Die WHO hat seit 2005 siebenmal einen Gesundheitsnotstand ausgerufen, offiziell eine "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" (PHEIC - Public Health Emergency of International Concern).

Der Corona-Notstand war der zweitlängste. Der längste gilt für Polio und besteht seit 2014. Seit Juli 2022 gilt auch eine Notlage wegen Affenpocken. Notlagen wurden auch wegen des Influenza-A-Virus H1N1 (2009-2010), wegen Ebola in Westafrika (2014-2016), Zika (2016) und Ebola in der Demokratischen Republik Kongo (2019-2020) ausgerufen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • WHO-Stellungnahme: "Statement on the fifteenth meeting of the International Health Regulations (2005) Emergency Committee regarding the coronavirus disease (COVID-19) pandemic"
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