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Studie: Halten Menschen auch eine Art Winterschlaf?– Neue Erkenntnisse


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Studie zu Schlafverhalten
So anders schlafen wir im Winter


Aktualisiert am 20.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Um den Schlaf ranken sich viele Mythen.Vergrößern des Bildes
Schlaf ist lebenswichtig: Dauer und Qualität hängen von etlichen Faktoren ab. (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Illustration./dpa)
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Beeinflusst die Jahreszeit auch beim Menschen das Schlafverhalten? Forscher haben das nun untersucht – und erhielten verblüffende Erkenntnisse.

Hamster, Murmeltiere, Siebenschläfer, Igel, Fledermäuse – sie alle tun es: Sie halten Winterschlaf. Und nicht wenige Menschen beneiden diese Tiere für die Fähigkeit, während der kalten und dunklen Jahreszeit in einen tiefen Schlaf zu fallen. Denn auch viele Menschen haben den Eindruck, während der kürzeren Tage einen deutlich größeren Schlafbedarf zu haben.

Dass die Menge und Dauer von Licht dabei eine entscheidende Rolle spielt, gilt auch in der Wissenschaft als sicher, da der Lichteinfall auf die Netzhaut der wichtigste Zeitgeber für die biologische Uhr ist.

Nicht klar war jedoch bisher, inwiefern die Jahreszeiten in einer modernen Welt mit unbegrenztem Zugang zu Licht- und Temperaturquellen dennoch unser Schlafverhalten beeinflussen. Eine Studie von Wissenschaftlerinnen und Forschern der Humboldt-Universität zu Berlin liefert nun neue Hinweise darauf, dass das menschliche Schlafverhalten je nach Jahreszeit trotz künstlicher Lichtquellen schwankt.

Schlaf im Winter: Längere Traumphasen

Für die im Fachblatt "Frontiers of Neuroscience" veröffentlichte Studie analysierten die Forscher Daten von rund 300 Menschen. Sie alle nahmen als Probanden an Schlafstudien teil, weil sie unter neuropsychiatrischen Schlafstörungen litten. Jene 188 von ihnen, die keine Schlafmittel einnahmen, wurden für die Untersuchung genauer unter die Lupe genommen.

Die Erkenntnisse: Im Schnitt schliefen diese Patienten in den Wintermonaten eine ganze Stunde mehr als im Sommer. Die Forscher schränken zwar ein, dass diese Beobachtung nicht als repräsentativ betrachtet werden könne. Eine andere Erkenntnis lässt sich ihnen zufolge hingegen verallgemeinern: Die traumintensiven REM-Schlafphasen der Studienteilnehmer waren im Winter deutlich länger. Sie nahmen im Schnitt um insgesamt 30 Minuten zu – auch bei Probanden, die im städtischen Raum permanent künstlichen Lichtquellen ausgesetzt sind.

Was ist REM-Schlaf?

In der REM-Schlafphase (REM – aus dem Englischen für "rapid-eye-movement", also schnelle Augenbewegungen) ist der Körper aktiver als in den vorherigen drei Schlafphasen. Atem und Herzschlag werden schneller, der Blutdruck steigt, die Augen bewegen sich unruhig, die Aktivität des Gehirns nimmt zu und wir träumen. Dies ist wichtig, da wir im Traum die Erlebnisse des Tages verarbeiten, gelernte Informationen verfestigen und speichern, während irrelevante Informationen aussortiert werden.

Die Studie liefert damit erste sichere Erkenntnisse, dass auch das Schlafverhalten des Menschen von den Jahreszeiten abhängt. Bei gesunden Menschen dürfte es sich im Winter und Sommer sogar noch stärker unterscheiden, vermuten die Autoren. Die Empfehlungen zur Schlafroutine müssten entsprechend angepasst werden, raten sie.

"Bei vielen Menschen wird der Zeitpunkt des Aufwachens stärker von den Geschäfts- oder Schulzeiten ihres Arbeitgebers gesteuert als von ihrer inneren Uhr." Die allgemeine Empfehlung laute zwar, möglichst immer zur gleichen Uhrzeit zu Bett zu gehen – das aber laufe den körperlichen Bedürfnissen teils zuwider. "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Verbesserungen möglich sind, wenn dem erhöhten Schlafbedarf im Winter Rechnung getragen wird, indem man früher zu Bett geht", resümieren die Forscher.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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