Studienergebnisse zeigen Gesunde Ernährung kann Sterblichkeit reduzieren
Eine ausgewogene Ernährung hält gesund - das ist bekannt. Dass sie sogar 26 Prozent der Todesfälle verhindern könnte, hat eine neue Studie herausgefunden.
Den Wissenschaftlern um Victoria Miller von der Tufts University (Boston/USA) zufolge ist schlechte Ernährung eine der Hauptursachen für Krankheiten. Sie sei für schätzungsweise 26 Prozent aller vermeidbaren Todesfälle verantwortlich. Ihre Ergebnisse stellen die Forscher im Fachmagazin "Nature Food" vor.
Das Problem: Trotz der Anstrengungen vieler Akteure der Gesundheitsbranche ernähren sich die Menschen weltweit heute kaum gesünder als vor 30 Jahren. Zwar werden mehr Hülsenfrüchte, Nüsse und vitaminreiches Gemüse gegessen, dafür aber auch mehr ungesunde Lebensmittel verzehrt – zum Beispiel gesüßte Getränke oder rotes Fleisch und verarbeitete Fleischprodukte, wie die Studie zeigt.
Ernährungsqualität weltweit nur mäßig
Auf einer Skala von 0 bis 100, die angibt, wie gut sich die Menschen an empfohlene Ernährungsweisen halten, schnitten die meisten Länder im Jahr 2018 mit einem Wert von rund 40 ab – immerhin 1,5 Punkte höher als im Jahr 1990. Der Wert "Null" steht dabei für eine sehr schlechte und 100 für eine sehr gute, ausgewogene Ernährung. Insgesamt beurteilen die Forschenden die Ernährungsqualität weltweit daher nur als "mäßig".
Unter den 25 bevölkerungsreichsten Ländern der Welt hatten Brasilien, Mexiko, Ägypten und die USA den niedrigsten Wert (27,1-33,5). Den höchsten Wert hätten Vietnam, Iran, Indonesien und Indien (54,5-48,2).
Für ihre Untersuchung hatte das Forscherteam Daten aus über 1.100 Studien ausgewertet und daraus das Ernährungsverhalten von Menschen aus 185 Ländern zwischen den Jahren 1990 und 2018 herausgearbeitet.
Trotz des Umfangs gibt es Einschränkungen: Nicht aus allen Ländern lagen alle Daten vollständig vor. Das erschwerte die Auswertung einiger Länder.
Frauen ernähren sich besser als Männer
Im weltweiten Vergleich halten sich Frauen besser an empfohlene Ernährungsweisen als Männer. Im Durchschnitt essen sie demnach etwas mehr Obst, stärkearmes Gemüse wie zum Beispiel Kohl, Gurken oder Tomaten sowie Vollkornprodukte. Der Vorsprung der Frauen sei laut der Studie in Ländern mit hohem Einkommen sowie in Zentral- und Osteuropa und Zentralasien besonders groß.
Bildungsgrad ist ein wichtiger Faktor
Die Ernährung wird auch von sozioökonomischen Faktoren wie dem Bildungsgrad beeinflusst, berichten die Forschenden. Besser gebildete Erwachsene und ihre Kinder ernährten sich demnach im Schnitt gesünder.
"Im weltweiten Durchschnitt war die Qualität der Ernährung auch bei jüngeren Kindern besser, verschlechterte sich dann aber mit zunehmendem Alter", erläutert Miller. "Dies deutet darauf hin, dass die frühe Kindheit ein wichtiger Zeitpunkt für Interventionsstrategien ist, um die Entwicklung gesunder Lebensmittelvorlieben zu fördern."
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa