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Muskelschmerzen lindern
Wie Massagen Verspannungen lösen können


Aktualisiert am 02.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Massagen stimulieren versteifte Partien und fördern die Beweglichkeit.Vergrößern des Bildes
Massagen stimulieren versteifte Muskelpartien und fördern die Beweglichkeit. (Quelle: archiv-bilder)
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Verspannungen schmerzen und schränken die Lebensqualität und Beweglichkeit ein. Besonders die Muskulatur der Schulter-Nackenpartie ist oft betroffen.

Oft strahlen Verspannungsschmerzen in Rücken und Arme aus. Ursache der verkrampften Muskulatur sind meist Fehlhaltungen und Überanstrengung. Massagen helfen, die Versteifungen zu lösen. Sie regen die Durchblutung an und lockern die verhärteten Körperpartien.

Verspannter Rücken und Nacken: Woher kommt der Schmerz?

Verspannungen im Rücken und in der Nacken-Schulter-Partie sind meist die Folge von Fehlbelastungen, Fehlhaltungen und Stress. So fordern unter anderem Schreibtischarbeit, Über-Kopf-Arbeiten und die Smartphone-Benutzung die Muskeln in Nacken, Schultern und Rücken. Meist bleibt der Schmerz nicht allein auf den verspannten Bereich beschränkt.

Die Muskeln von Nacken, Schultern und Rücken sind miteinander verbunden. Daher strahlt der Schmerz häufig auch in die anderen Bereiche aus. Auch Kopfschmerzen können auf Verspannungen im Bereich von Rücken, Schultern und Nacken zurückzuführen sein.

Was hilft gegen Verspannungen?

Angaben der Handlungsempfehlung Nackenschmerzen der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin zufolge machen Nackenschmerzen in Hausarztpraxen vier Prozent aller Beratungsanlässe aus.

Bewegung, Wärme, die Einnahme von Schmerzmitteln in der akuten Schmerzsituation, Krankengymnastik sowie Massagen gehören zu den Therapiemaßnahmen, um unspezifischen Nackenschmerz, also Nackenschmerz ohne Verdacht auf eine ernste Ursache, zu behandeln.

Warum Ruhigstellung nicht empfohlen wird

Besonders Bewegung ist eine tragende Therapiesäule, um Verspannungen zu lösen und Muskelschmerzen zu lindern. "Bewegung stärkt die Muskulatur, was Fehlhaltungen und Überlastungen bis zu einem gewissen Maß abfedern kann", sagt Ute Repschläger, Physiotherapeutin und Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten (IFK e. V.).

"Mit gezielten Übungen im Rahmen einer Physiotherapie/Krankengymnastik wird zudem im Bereich der Verspannungen die Beweglichkeit, Dehnfähigkeit, Muskelkoordination und Durchblutung verbessert. Dies hilft, die Verspannungen zu lösen. Das gilt nicht nur für den Bereich des Nackens, sondern auch für andere Körperbereiche."

Hilfe gegen schmerzende Muskeln

Auch wenn laut der Handlungsempfehlung am Beispiel Nackenschmerzen der Nutzen für Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung unsicher ist beziehungsweise nicht sicher nachgewiesen werden konnte und nicht gezielt empfohlen ist, so werden Nacken-Schulter-Massagen von Betroffenen dennoch oft als wohltuend empfunden. Und auch Physiotherapeuten setzen auf die gezielte Ausübung von Zug und Druck auf verspannte Partien.

"Die Massage ist eines der ältesten Heilmittel der Welt. In der Therapiepraxis werden ärztlich verordnete Massagen beispielsweise zur Behandlung von Verspannungen, Narben, Asthma, Migräne oder Ödemen eingesetzt. Auch im Sport finden Massagen Anwendung", sagt Repschläger. "Des Weiteren können spezielle Massagen, zum Beispiel die Lymphdrainage, helfen, Stauungen des Zellgewebes und Lymphbereichs zu beheben.

Außerdem ermöglichen Massagen häufig erst die Bewegungstherapie. Gelockerte Partien schmerzen meist weniger und physiotherapeutische Übungen können dann besser durchgeführt werden."

(Quelle: IFK e.V.)

Ute Repschläger ist Physiotherapeutin und Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten (IFK e. V.).

Wärme kann die Massage unterstützen

Massagen können mit Wärmeanwendungen kombiniert werden, um Verspannungen zu lösen und Muskelschmerzen zu verbessern. Wärme hat ähnliche Effekte wie die Massage: Wärme regt die Durchblutung an, unterstützt die Entspannung der verspannten Muskulatur und fördert die Beweglichkeit. Wärme stellt oftmals auch eine Alternative zu Schmerzmitteln dar. Bei leichteren Muskelschmerzen können Betroffene versuchen, sich durch sanfte Massagen, Wärmeanwendungen sowie vorsichtige Dehn- und Bewegungsübungen selbst zu helfen.

"Lassen die Beschwerden nach ein bis zwei Wochen nicht nach, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Sofort zum Arzt sollten Betroffene gehen, wenn Bewegungseinschränkungen, Taubheitsgefühle oder sehr starke Schmerzen auftreten oder wenn der Muskelschmerz die Folge eines Unfalls ist, etwa eines Sportunfalls", sagt Repschläger.

Verspannungen und Muskelschmerzen vorbeugen

Besser als Muskelschmerzen zu behandeln, ist, ihnen vorzubeugen. Wer den akuten Schmerz überstanden hat, sollte mit Koordinations- und Kräftigungsübungen die Nackenmuskulatur langfristig weiter stärken. Regelmäßig durchgeführte Dehnübungen helfen, die Flexibilität und Beweglichkeit zu unterstützen.

Verkürzte Muskelfasern werden gestreckt. So kann die Muskulatur stärkere Belastungen, etwa längere Schreibtischarbeit, besser abfedern.

"Physiotherapeuten können Betroffenen spezielle Übungen und Massagegriffe zeigen, die sie zur Lockerung der Muskeln eigenverantwortlich durchführen können", sagt Repschläger. "Wichtig ist, dass die Griffe richtig, langsam und bewusst durchgeführt werden. Ist eine Übung mit stärkeren Schmerzen verbunden, sollte man diese abbrechen."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • ifk.de: "Massagetherapie". Online-Information des Bundesverbands selbständiger Physiotherapeuten e. V. (IFK). (Stand: Aufgerufen am 02. September 2022)
  • degam.de: Martin Scherer, Jean-François Chenot "DEGAM S1 Handlungsempfehlung Nackenschmerzen". PDF der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). AWMF-Register-Nr. 053-007. (Stand: Juni 2016)
  • gesundheitsinformation.de: "Nackenschmerzen". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 30. Januar 2019)
  • gesundheitsinformation.de: "Was tun bei unspezifischen Nackenschmerzen?" Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 30. Januar 2019)
  • abda.de: "Schmerzmittel in der Selbstmedikation nicht immer unkompliziert". Pressemeldung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V. (ABDA). (Stand: 23. Juli 2020)
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