Ausbreitung exotischer Arten Schmidt-Chanasit warnt vor Stechmücken
Der Klimawandel trägt zur Ausbreitung ausländischer Insektenarten bei. Forscher machen auf die Gefahren aufmerksam und fordern bessere Bekämpfungsstrategien.
Vor dem Hintergrund des Klimawandels fordert das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) eine intensivere Bekämpfung von Stechmücken. Wärmere Sommer und veränderte Niederschläge hätten die Ausbreitung exotischer Stechmückenarten Richtung Norden begünstigt, sagte der BNITM-Virologe Jonas Schmidt-Chanasit.
Zudem werde immer klarer, dass auch heimische Stechmückenarten eine Vielzahl von Viren übertragen könnten, betonte er am Freitag zum Tag der Stechmücke am 20. August.
Jonas Schmidt-Chanasit leitet die Abteilung Arbovirologie und Entomologie am Bernhard-Nocht-Institut, die sich unter anderem mit der Übertragung tropischer Infektionskrankheiten durch blutsaugende Insekten beschäftigt.
Gezielte Bekämpfung sollte im Fokus stehen
Die Stechmückenbekämpfung in Deutschland müsse dringend flächendeckend professionalisiert werden, sagte der Wissenschaftler. "Es muss eine gezielte und nachhaltige Bekämpfung geben, ohne andere Insekten dabei zu schädigen", sagte er.
In Griechenland würden mithilfe des "Early Warning System for Mosquito borne diseases" (EYWA) Risikozonen frühzeitig identifiziert, sodass dort Stechmücken gezielt bekämpft werden könnten.
Als weiteres Beispiel nannte Schmidt-Chanasit die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS), die seit Jahrzehnten die Ausbreitung der Stechmücken in den Brutgewässern am Oberrhein kontrolliert. In manchen Regionen werden Stechmücken als Schnaken bezeichnet, obwohl die eigentlichen Schnaken (Tipulidae) Menschen nicht stechen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa