Nach 2021 Autozulieferer Bosch schließt deutsches Werk
Das Industrieunternehmen Bosch macht einen deutschen Standort dicht. Schuld soll aber nicht die Corona-Krise sein. Vielmehr habe die Montage vor Ort schon seit Jahren wirtschaftliche Probleme.
Der Autozulieferer Bosch stellt nach jahrelangen Sanierungsversuchen die Produktion im Werk Bietigheim-Bissingen ein. Die Montage im Bereich Lenksysteme mit 290 Mitarbeitern solle an andere Standorte in Europa verlagert werden, bestätigte eine Sprecherin am Donnerstag in Stuttgart.
"Wir haben bis Ende 2021 einen Standorttarifvertrag. Bis dahin bleibt das Werk bestehen. Für die Zeit danach, werden wir die Produktion beenden." Die Arbeitsplätze sollten sozialverträglich über Altersteilzeit oder Vorruhestandsregelungen abgebaut werden. Das Werk befinde sich schon seit mehreren Jahren in einer wirtschaftlichen Schieflage.
Für den Betriebsrat ist die Entscheidung nach monatelangem Ringen um eine Perspektive für den Standort nicht nachvollziehbar. "Bosch nutzt das Thema Corona, um die Personalkosten zu senken", zitierte die "Stuttgarter Zeitung" Betriebsratschef Vincenzo Basile. Der mit Investitionen von 20 Millionen Euro entstandene Entwicklungsbereich, in dem rund 270 Mitarbeiter arbeiten, soll laut Bosch mindestens in dieser Größe erhalten bleiben.
- Nachrichtenagentur Reuters