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Facebook erzielt Rekordgewinne und neues Aktienhoch


Facebook dominiert Werbegeschäft
Zuckerberg-Konzern lässt Twitter, Snapchat und Co. hinter sich

reuters, Elke Ahlswede

29.07.2017Lesedauer: 3 Min.
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Facebook: Mark Zuckerbergs soziales Netzwerk ist auf einem Gewinn-Höhenflug und erzielt auch an der Börse immer neuer Bestwerte. Vor allem das Werbegeschäft auf Smartphones lohnt sich für den Konzern. (Quelle: Reuters-bilder)

Facebook setzt sich immer weiter von seinen Konkurrenten ab: Der Boom der Smartphone-Werbung brachte dem US-Konzern im zweiten Quartal einen Gewinnsprung von 71 Prozent auf fast 3,89 Milliarden Dollar ein. Als nächstes Geschäftsfeld kommen Video-Angebote.

Die Aktie kletterte nach Bekanntgabe der Zahlen auf ein neues Hoch und hat damit allein in diesem Jahr um 44 Prozent an Wert gewonnen. Neben der Facebook-Seite mit ihren mittlerweile mehr als zwei Milliarden Nutzern trug vor allem Instagram zu dem Ergebnis bei. Konzernchef Mark Zuckerberg kündigte an, jetzt mehr Augenmerk auf WhatsApp und die Messengerfunktion von Facebook zu legen, um auch mit den beiden Chat-Plattformen mehr Geld zu machen. "Ich will, dass wir hier etwas schneller werden, bin aber guter Dinge, dass wir das auf lange Sicht hinbekommen."

Die Facebook-Aktie stieg zu Börsenbeginn um 5,7 Prozent auf 175 Dollar

Bei den Konkurrenten Twitter und Snapchat lief es dagegen zuletzt weniger gut. Twitter fuhr im zweiten Quartal ein Minus von 116,5 Millionen Dollar ein, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Mit im Schnitt 328 Millionen aktiven Nutzern pro Monat gelang es Twitter auch nicht, seine Reichweite zu erhöhen. Die Werbeeinnahmen gingen um acht Prozent auf knapp 490 Millionen Dollar zurück. Die Aktie von Snapchat liegt mittlerweile wieder bei ihrem Ausgabepreis. Viele Investoren zweifel am Geschäftsmodell des Messaging-Dienstes, mit dem man Botschaften versenden kann, die nach kurzer Zeit wieder verschwinden.

Anders Facebook: Mit dem jüngsten Quartalsgewinn von umgerechnet 3,32 Milliarden Euro übertrumpft Zuckerbergs Firma selbst Industriegiganten wie Volkswagen: Der weltgrößte Autobauer wies in seiner aktuellen Bilanz vergleichbar 3,13 Milliarden Euro als Gewinn aus. Während sich die Old Economy mit Rohstoffen, Fabriken und Käufern herumschlagen muss, spülen Anzeigen auf Handy- und Tablet-Apps Facebook praktisch automatisch Geld in die Kassen: Der Konzern aus dem kalifornischen Menlo Park steigerte den Umsatz um knapp 45 Prozent auf 9,32 Milliarden Dollar, der weitgehend auf Werbung zurückging. Mobile Reklame macht davon 87 Prozent aus.

"Mit der Mobilwerbung schlagen sie alle!"

"Mit der Mobilwerbung schlagen sie alle", sagte Analystin Laura Martin vom Investmentbanker Needham & Co. Zusammen hielten die Firmen praktisch das Monopol auf mobile Anzeigen. "Das ist wirklich ein großes Ding." Allein die Nutzerzahlen sprechen Bände: Über WhatsApp und den Facebook-eigenen Chatdienst schicken sich jeweils mehr als eine Milliarde Menschen Nachrichten. Instagram hat mehr als 700 Millionen Nutzer.

Bei Instagram ist es Facebook bereits gelungen, mehr Werbung unterzubringen. Dasselbe gilt für den "Facebook News Feed", mit dem Nutzer nach bestimmten Kriterien über für sie als relevant erachtete Neuigkeiten informiert werden.

Neues Geschäftsfeld Video-Streaming

Der 33-jährige Multimilliardär Zuckerberg möchte auch beim Facebook-Messenger und bei WhatsApp mehr Geld mit Werbung verdienen, wie er Analysten in Aussicht stellte. Zugleich nimmt Zuckerberg die nächste Branche ins Visier. In den kommenden Wochen wird der Start eines Facebook-Video-Dienstes erwartet, in dem wohl auch professionell produzierte Filme angeboten werden - ein Kurswechsel nach der bisherigen Konzentration auf Inhalte, die Nutzer selbst zur Verfügung stellen.

Facebook und die Google- und YouTube-Mutter Alphabet teilen sich mittlerweile die Hälfte des weltweiten Online-Werbemarkts - Facebooks Umsatzplus dieses Quartal stellte dabei den Zuwachs bei Google in den Schatten. Mit dem neuen Video-Angebot greift Facebook nicht zuletzt YouTube an. Wie Facebook setzt auch Twitter auf Videos, doch der Übermacht von Facebook dürfte der für seine 140-Zeichen-Nachrichten bekannte Dienst wohl nicht standhalten - obwohl der nicht zuletzt durch die rege Nutzung von US-Präsident Donald Trump in aller Munde ist.

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