Hamsterkäufe und Sanktionen Ukraine-Krieg treibt Kondomhersteller in die Insolvenz
Seit 1987 fertigte CPR Kondome in Niedersachsen, doch damit könnte es bald vorbei sein. Denn mittlerweile ist das Insolvenzverfahren eröffnet.
Der Ukraine-Krieg hat den Kondomhersteller CPR GmbH, einen der größten Kondomhersteller Europas, in ein Insolvenzverfahren getrieben. Die Firma aus dem niedersächsischen Sarstedt war in Schwierigkeiten geraten und hatte im Frühjahr einen entsprechenden Antrag gestellt. Inzwischen sei das Verfahren eröffnet worden, hieß es am Dienstag aus der Justiz im benachbarten Hildesheim.
Laut früheren Berichten kam das Unternehmen wegen Devisen- und Abrechnungsproblemen im Russland-Geschäft unter Druck, nachdem der Krieg gegen die Ukraine begonnen und Sanktionen gegriffen hatten. CPR exportiert in verschiedene Länder.
Hamsterkäufe zur Corona-Pandemie
Nach eigenen Angaben von Mitte 2020 fertigte CPR bis zu 200 Millionen Präservative jährlich. Davon blieben zuletzt nur etwa 15 Prozent in Deutschland, auch als Eigenmarken von Einzelhändlern. In Frankreich soll es während der Corona-Lockdowns Kondom-Hamsterkäufe gegeben haben – in der Bundesrepublik kam es nach Einschätzung von CPR-Chef Michael Kesselring zu Beginn der Pandemie ebenso dazu. Die Nachfrage im Onlinegeschäft stieg demnach zunächst ebenfalls.
Das Unternehmen ist 1987 als Familienunternehmen gegründet worden und hat Werke in Sarstedt bei Hannover, Erfurt und in Honduras. Neben Kondome für Eigenmarken hat das Unternehmen auch das Verkaufsrecht für die Kondommarke Sico.
- Nachrichtenagentur dpa