Neuer Interessent Famila-Konzern will Real-Filiale übernehmen
Auf den letzten Metern kommt noch einmal Bewegung in den Bieterstreit um die Real-Filialen. Die meisten Geschäfte sind bereits verkauft oder geschlossen – doch ein Handelskonzern will nun auch zugreifen. Und der ist kein unbekannter.
Im Bieterstreit um den Verkauf der Real-Filialen gibt es einen neuen Interessenten: die Kieler Handelsgruppe Bartels-Langness. Das Unternehmen betreibt unter anderem rund 90 Famila-Geschäfte in Norddeutschland.
Auch eine Real-Filiale soll zu Famila werden, und zwar die im brandenburgischen Falkensee. Eine entsprechenden Antrag hat Bartels-Langness bereits beim Bundeskartellamt gestellt, wie aus einer aktuellen Liste hervorgeht. Zuvor hatte die "Lebensmittel Zeitung" über die Pläne berichtet.
Eine Unternehmenssprecherin sagte der Zeitung, man wolle "selbstverständlich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Falkensee" übernehmen. Konkrete Pläne für weitere Filialen gebe es derzeit nicht, so die Sprecherin weiter.
Verhandlungen über Real-Filiale laufen
"Grundsätzlich sind wir aber natürlich jederzeit offen für weitere geeignete Standorte in unserem Vertriebsgebiet", sagte sie der "Lebensmittel Zeitung". Möglich also, dass das Unternehmen künftig weitere Real-Filialen ins Auge fasst. Bislang ist jedoch offen, ob der Mittelständler den Zuschlag für den Standort in Falkensee erhält.
Denn auch die Konkurrenz hat Interesse an dem Geschäft. Zwar bekam Kaufland eine Absage vom Kartellamt, doch die Edeka-Gruppe dürfte laut der Wettbewerbsbehörde die Filiale übernehmen. Wer am Ende aber tatsächlich den Zuschlag vom Noch-Real-Eigner SCP erhält, hängt von den jeweiligen Angeboten der beiden potenziellen Käufer ab.
Großteil der Filialen verkauft
Der Finanzinvestor SCP hatte die angeschlagene Sb-Warenhauskette mit ihren damals rund 270 Märkten 2020 vom Handelskonzern Metro erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. Kaufland, Edeka und Globus haben sich bereits eine große Zahl von Filialen gesichert.
Im Januar 2022 hatte SCP dann den Verkauf von rund 60 verbliebenen Standorten an die Unternehmerfamilie Tischendorf und ein Team von Real-Managern angekündigt – sie wollen die Geschäfte unter dem jetzigen Namen Real weiterführen.
- Eigene Recherche
- Lebensmittel Zeitung: "Bela greift nach Real-Standort"
- Bundeskartellamt: "Laufende Fusionskontrollverfahren"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa