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Nächster Stromanbieter ist insolvent – diesmal trifft es Kehag Energiehandel


Teurer Strom
Anbieter Kehag Energiehandel stellt Insolvenzantrag

Von t-online, mak

Aktualisiert am 05.01.2022Lesedauer: 2 Min.
Stromtrasse in Thüringen (Symbolbild): Der Energieanbieter Kehag aus Niedersachsen ächzt unter hohen Kosten.Vergrößern des Bildes
Stromtrasse in Thüringen (Symbolbild): Der Energieanbieter Kehag aus Niedersachsen ächzt unter hohen Kosten. (Quelle: Bild13/imago-images-bilder)
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Die Energiekrise trifft immer mehr Versorger aus Deutschland. Nun musste das Unternehmen Kehag Energiehandel einem Bericht zufolge Insolvenz anmelden. Die Lieferungen wurden bereits eingestellt.

Nicht nur Verbraucher ächzen unter den seit Monaten steigenden Strompreisen. Die aktuelle Krise trifft immer mehr Versorgungsfirmen. Nun hat der nächste Energieanbieter Insolvenz angemeldet: das Unternehmen Kehag Energiehandel aus Oldenburg.

Das berichtet das Branchenportal "energate" unter Berufung auf ein Schreiben an die Mitarbeiter. Demnach hat das Unternehmen, das hauptsächlich gewerbliche Kunden beliefert, am 13. Dezember einen Lieferstopp von Strom und Gas zum Jahresende angekündigt.

Am 28. Dezember habe die Firma dann Insolvenz beim Amtsgericht Oldenburg angemeldet. Eine offizielle Mitteilung des Insolvenzgerichts liegt noch nicht vor, eine Anfrage von t-online an Kehag blieb bislang unbeantwortet. Unklar ist bislang, wie viele Kunden betroffen sind.

Kehag Energiehandel gehört zur Kehag Holding, die wiederum im Besitz eines Schweizer Investors ist. Andere Firmen der Kehag-Unternehmensgruppe sind laut dem Bericht nicht von der Insolvenz betroffen, etwa das Geschäft mit Ladesäulen.

Energieanbieter können Kosten nicht an Kunden weitergeben

Die Energiepreise ziehen seit Monaten besonders an den Spotmärkten an, wo Strom kurzfristig gehandelt wird. Das ist eine Herausforderung für die Unternehmen, die dort einkaufen müssen, um ihre Kunden zu beliefern. Mit den Kunden haben sie indes oftmals Langzeitverträge mit einer festen Preisbindung abgeschlossen, können die Mehrkosten also nicht an sie weitergeben.

Laut einer Analyse des Kreditversicherers Euler Hermes aus dem Oktober gefährden die aktuell hohen Strompreise vorwiegend kleine und mittelgroße Energieversorger in Deutschland und Großbritannien. Zuletzt waren bereits einige Firmen in die Knie gegangen, Ende des Jahres stellten auch die Stadtwerke Bad Belzig die Belieferung der Stromkunden ein.

Ob noch weitere Unternehmen pleitegehen oder die Verträge kündigen, hängt davon ab, wie lange die Preise noch steigen werden – und wie hart der Winter wird. Experten rechnen damit, dass sie sich erst im Frühjahr 2022 wieder erholen.

Wenn Anbieter Verträge kündigen, rutschen Kunden hierzulande automatisch in die sogenannte Ersatzversorgung – sie werden also weiter mit Strom und Gas versorgt. Lesen Sie hier mehr dazu. Anschließend können sie sich einen neuen Versorger suchen.

Verwendete Quellen
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