Teureres Girokonto Sparkasse Köln-Bonn bittet treue Kunden zur Kasse
Unangenehme Nachrichten für Kunden der Sparkasse Köln-Bonn: Die Preise fürs Girokonto steigen ab Mai nächsten Jahres deutlich. Diese Kosten kommen künftig auf Kunden zu.
Bestandskunden der drittgrößten Sparkasse Deutschlands, der Sparkasse Köln-Bonn, dürften dieser Tage nicht schlecht staunen: Denn sie erhalten Post von ihrem Geldhaus. Die Botschaft ist klar: Die Sparkasse kündigt an, dass sie das Girokonto bald teurer macht und verbindet das mit der Aufforderung, dem bitte zuzustimmen.
So bietet die Sparkasse künftig das Konto "Giro Privat Komfort" für neun Euro im Monat sowie das "Giro Privat" für fünf Euro im Monat an, bei letzterem kommen aber zusätzliche Kosten für etwa Überweisungen hinzu.
Für Neukunden gibt es diese Konten bereits seit 1. Mai. Bislang kostete etwa das Girokonto "Giro Extra" 7,95 Euro pro Monat.
BGH fällte wegweisendes Urteil
Ursprünglich wollte die Sparkasse bereits zum 1. Juli 2021 die Konten für Bestandskunden umstellen. Ihr kam jedoch ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) dazwischen. Diese "überraschend veränderte Rechtsprechung" des BGH, wie die Sparkasse Köln-Bonn schreibt, kassierte die jahrelange Praxis der sogenannten "schweigenden Zustimmung".
So hatte der Gerichtshof Ende April entschieden, dass Banken bei Änderungen von Allgemeinen Geschäftsbedingungen die Zustimmung ihrer Kunden einholen müssen. Zahlreiche Geldhäuser müssen nun nachträglich um Zustimmung zu aktuellen Gebühren bitten und verschoben entsprechend kurzfristig geplante Preiserhöhungen im Frühjahr, so auch die Sparkasse Köln-Bonn.
Zudem können Bankkunden Gebühren, die Institute ohne explizite Einwilligung erhoben hatten, zurückfordern. Lesen Sie hier, wie das geht. Die Stiftung Warentest ist inzwischen der Auffassung, dass Banken und Sparkassen rechtswidrig kassierte Gebührenerhöhungen bis zehn Jahre zurückerstatten müssen.
Kunden werden bis Anfang Januar 2022 angeschrieben
Die neuen Kontomodelle, denen Bestandskunden zustimmen müssen, sollen ab 1. Mai 2022 greifen. "Für ihre Zustimmung werden die Kundinnen und Kunden zeitlich abgestuft in mehreren Phasen auf digitale bzw. analoge Weise angesprochen, z.B. über eine Nachricht im E-Postfach oder per Brief", heißt es in einer Mitteilung der Sparkasse Köln-Bonn.
Das geschehe seit Anfang Dezember bis Anfang Januar. Gewerbliche Kunden würden dagegen im Frühjahr nächsten Jahres angeschrieben.
Wer nicht zustimmt, muss die höheren Preise nicht zahlen. Allerdings ist es gut möglich, dass die Sparkasse Ihnen dann kündigt.
- Eigene Recherche
- Mitteilung der Sparkasse Köln-Bonn
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa