EU-Zertifikatehandel CO2-Preis erreicht neues Rekordhoch
Auf dem Weg zur Klimaneutralität kommt dem Handel mit CO2-Zertifikaten eine große Bedeutung bei. Die Erlaubnis, die Luft zu verschmutzen, ist jetzt so teuer wie noch nie geworden.
Der Preis für Verschmutzungsrechte in der EU ist auf ein neues Rekordhoch geklettert. Die von der EU ausgegebenen Emissionszertifikate kosteten am Donnerstagmittag 74,39 Euro pro Tonne und damit so viel wie nie. Seit Anfang des Jahres stieg der CO2-Preis damit von unter 30 Euro auf über 70 Euro.
Am Donnerstag kletterte der Preis je Tonne Kohlendioxid (CO2) um zwei Prozent gegenüber dem Vortag. Analystin Barbara Lambrecht von der Commerzbank führte das auf den am Mittwoch vorgestellten Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien in Deutschland zurück.
SPD, Grüne und FDP setzen demnach in der Klimapolitik "auf einen steigenden CO2-Preis als wichtiges Instrument". Sie wollen dafür sorgen, dass dieser Preis langfristig nicht unter 60 Euro pro Tonne fällt.
Auch Verbraucher könnten Anstieg spüren
Mit CO2-Zertifikaten erwerben Unternehmen das Recht, Treibhausgase auszustoßen. Der Handel mit den Zertifikaten soll sie dazu bewegen, klimafreundlicher zu produzieren. Bislang unterliegen in der EU nur Unternehmen in den Sektoren Industrie und Energieproduktion sowie der innereuropäische Luftverkehr dem Emissionshandel.
Eine mögliche Folge eines Anstiegs beim CO2-Preis ist, dass auch Verbraucher tiefer in die Tasche greifen müssen. So ist nicht ausgeschlossen, dass etwa Fluglinien die höheren Kosten an ihre Kunden weiterreichen. Ein ebenso großer Preistreiber ist der CO2-Preis an der Tankstelle sowie beim Heizen.
- Nachrichtenagentur AFP