Vor Entscheidung der Fed EZB-Chefin Lagarde hält Zinserhöhung für unwahrscheinlich
Kurz vor der Entscheidung der US-Notenbank Fed zur Geldpolitik bekräftigt die EZB ihren Zinskurs. Eine Erhöhung der Zinsen sei sehr unwahrscheinlich, betonte Lagarde.
Die Europäische Zentralbank (EZB) stellt sich weiterhin Spekulationen auf baldige Zinsanhebungen entgegen. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass die Bedingungen für eine Anhebung im kommenden Jahr erfüllt seien, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Mittwoch in Lissabon. Trotz der derzeit erhöhten Inflation sei der mittelfristige Inflationsausblick gedämpft.
Damit bekräftigte Lagarde ihre Äußerungen nach der Zinssitzung der Notenbank in der vergangenen Woche. Hintergrund sind zunehmende Spekulationen auf baldige Zinserhöhungen durch die EZB.
Aus speziellen Kontrakten auf dem kurzfristigen Kapitalmarkt konnte zuletzt eine erste Anhebung bereits für Mitte 2022 abgeleitet werden. Dabei hat die EZB noch nicht einmal beschlossen, ihr Corona-Notprogramm Pepp, mit dem sie festverzinsliche Wertpapiere wie Staatsanleihen kauft, zu beenden.
Andere Notenbanker wollen den Kurs wechseln
Auslöser der Spekulationen ist die erhöhte Inflation, die über dem mittelfristigen Zielwert der EZB von zwei Prozent liegt. Hinzu kommt, dass andere Notenbanken ihre Geldpolitik entweder bereits gestrafft haben oder dies vorhaben.
Unter den großen Zentralbanken gehören die Bank of England dazu, die möglicherweise vor einer ersten Zinsanhebung steht, sowie die US-Notenbank Fed, die bald mit dem Ausstieg aus ihren Wertpapierkäufen beginnen will.
- Nachrichtenagentur dpa