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Volvo: Börsengang könnte zu Bewertung von 25 Milliarden Dollar führen


Offizielle Bekanntgabe
Volvo will mit Autosparte an der Börse starten

Von t-online, neb

Aktualisiert am 04.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Volvo-Autohaus (Symbolbild): Der schwedische Autobauer will an die Börse.Vergrößern des Bildes
Ein Volvo-Autohaus (Symbolbild): Der schwedische Autobauer will an die Börse. (Quelle: imago-images-bilder)

Die Bus- und Lkw-Sparte ist bereits an der Börse, jetzt soll es auch Aktien für das einst verkaufte Autosegment geben: Der Börsengang von Volvo Cars im Herbst wäre einer der größten des Jahres.

Der chinesische Autokonzern Geely will seine schwedische Pkw-Tochter Volvo Cars wie erwartet in Stockholm an die Börse bringen. Durch neue Aktien sollen Erlöse von brutto rund 25 Milliarden schwedischen Kronen (2,5 Milliarden Euro) erzielt werden, wie Volvo am Montag in Göteborg mitteilte. Geely wolle zudem einen Teil seiner Anteile platzieren. Volvo Cars soll an der Nasdaq in Stockholm notiert werden.

Volvo-Chef Hakan Samuelsson bezeichnete das Vorhaben als wichtigen Meilenstein und neues Kapitel für den Pkw-Hersteller. Die Schweden wollen das Geld für den Branchenumbruch und weiteres Wachstum verwenden. Noch in diesem Jahr soll der erste Handelstag stattfinden. Geely-Gründer und Eigentümer Li Shufu (Eric Li) sagte, sein Unternehmen wolle Mehrheitseigentümer von Volvo bleiben. Auch weitere große Aktionäre bleiben Volvo zufolge an Bord.

Der Börsengang kommt einer Kehrtwende in der jüngste Geschichte der Volvo-Pkw-Sparte gleich: Der Erfinder des modernen Sicherheitsgurts hat lange Zeit mit seinem sicheren Image seine Kunden, häufig Familien, angezogen. Eine Börsennotierung, ein Konzern, der auf seine Anteilseigner schielt, passte nicht so recht zu diesem Bild.

Chinesischer Investor machte Volvo zukunftsfit

Vor etwas mehr als zehn Jahren jedoch verlor Volvo als Garant der Sicherheit an Attraktivität. Gleichzeitig traf die Weltwirtschaftskrise viele Branchen der Wirtschaft, auch Volvos damaligen Mutterkonzern Ford Motor. Die Amerikaner verkauften den schwedischen Autobauer an den chinesischen Investor Zhejiang Geely Holding Group – der Volvo wieder fit machte.

Mit dem Börsengang könnte sich Volvo etwas vom Einfluss der Chinesen frei machen. Gleichzeitig gilt aber als sicher: Ganz aus Hand geben wird dieser die Zügel bei Volvo nicht. Geely hat bereits angedeutet, dass es in jedem Szenario der größte Anteilseigner an Volvo bleiben möchte.

Starker Fokus auf Elektromobilität

Geely hatte Volvo für den chinesischen Markt geöffnet und den Autobauer frühzeitig für einen Fokus auf die Elektromobilität gesorgt. Volvo plant ab 2030 keine klassische Verbrenner mehr zu produzieren, schon jetzt konzentriert er sich stark auf hybride Antriebsmodelle und E-Motoren.

Mit einer möglichen Bewertung von 25 Milliarden Dollar wären die Schweden deutlich größer als Konkurrent Renault mit etwas mehr als zehn Milliarden Dollar. Gegenüber Größen wie Volkswagen mit einer Marktkapitalisierung von 118 Milliarden Euro wären sie dennoch klein.

Der Zeitpunkt für einen Börsengang ist momentan günstig: Viele Investoren suchen aufgrund der anhaltenden Niedrigzinspolitik und der steigenden Inflation neue Anlagemöglichkeiten. Trotz der jüngsten Turbulenzen und Sorgen um eine Anpassung der Leitzinspolitik wenden sich die Investoren nicht von der Börse ab.

Volvos Luxusmarke will über Börsenmantel aufs Parkett

Besonders zukunftsorientierte Technologien wie die E-Mobilität sind dabei stark nachgefragt. Das zeigt sich auch an dem großen Interesse an dem geplanten Börsengang der Volvo-Tochter Polestar – einer Luxusmarke für Elektroautos.

Das Unternehmen, an dem Volvo, Geely und andere Unternehmen Anteile halten, strebt über einen Spac-Mantel an die Börse und wird aktuell mit 20 Milliarden Dollar bewertet. Volvo will zum Zeitpunkt des Börsenganges fast 50 Prozent an der Luxusmarke halten.

Verwendete Quellen
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