Werkschließung Ramelow kritisiert Opel scharf
Die Schließung des Opelwerks im thüringischen Eisenach bis zum Jahresende lässt die Gemüter hochkochen. Nun kritisiert Ministerpräsident Ramelow Opels Mutterkonzern Stellantis. Dieser solle seine Bilanzen nicht mit Steuergeldern aufhübschen.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow kritisiert die Opel-Mutter Stellantis wegen des monatelangen Stillstands im Werk Eisenach scharf. Das Unternehmen regle seine Probleme auf Kosten der Steuerzahler, sagte Ramelow dem MRD am Freitag.
"Es geht darum, ob das Kurzarbeitergeld mit einkalkuliert wird für die eigene Gesamtproduktivitäts-Rechnung." Wenn man als Weltkonzern sage, man sei gut durch die Krise gekommen, dann wäre das ein "bitteres Entlasten des eigenen Versagens auf dem Rücken der Steuerzahler". Das könne man so nicht akzeptieren.
Stellantis schließt das Opel-Werk in Thüringen wegen der Chipkrise mindestens bis zum Jahresende. Ein konkretes Datum zu einem Neustart nannte ein Opel-Sprecher zuletzt nicht. Anfang 2022 solle die Produktion wieder anlaufen, sofern es die Situation in der Lieferkette zulasse.
Teil der Produktion wird nach Frankreich ausgelagert
Für die Beschäftigten sei Kurzarbeit vorgesehen. Ein Teil der Produktion werde in der Zwischenzeit vorübergehend ins Werk Sochaux in Frankreich ausgelagert. Opel produziert in Eisenach den Geländewagen Grandland in der Verbrenner- und Hybridversion. In dem Werk in Thüringen sind etwa 1.300 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Chipkrise macht seit Jahresanfang der Autobranche weltweit zu schaffen, Hersteller von Audi bis Volkswagen mussten Kurzarbeit anmelden. Allerdings ist es ungewöhnlich, dass die Produktion gleich für ein Vierteljahr ganz auf Eis gelegt wird. Die meisten anderen Autobauer versuchen, wenigstens einzelne Linien am Laufen zu halten.
- Nachrichtenagentur Reuters