Spekulationen über Preis Axel Springer kauft Nachrichtenunternehmen Politico
Axel Springer vergrößert sein Portfolio: Der Medienkonzern hat den Kauf des US-amerikanischen Nachrichtenunternehmens Politico bekanntgegeben. Experten vermuten den Kaufpreis bei einer Milliarde US-Dollar.
Der Medienkonzern Axel Springer kauft das US-Nachrichtenunternehmen Politico und damit seinen jahrelangen Geschäftspartner. Man habe mit Firmengründer Robert Allbritton eine Vereinbarung zum Erwerb von Politico und der auf den Technologiesektor spezialisierten News-Website Protocol unterzeichnet, teilte der Berliner "Bild" und Welt"-Herausgeber am Donnerstag mit.
Im Rahmen dieser Transaktion werde Springer auch die ausstehenden 50 Prozent an dem als Gemeinschaftsfirma geführten Unternehmen Politico Europe übernehmen. Einen Kaufpreis nannte Springer nicht.
Die "New York Times" hatte zuvor berichtet, dass sich Albritton eine Summe von einer Milliarde US-Dollar für den Verkauf seines Unternehmens vorgenommen hatte. Das entspricht in etwa dem fünffachen der Jahresumsätze von Politico. Sollte dieser Betrag geflossen sein, wäre der Zusammenschluss der Medienhäuser einer der größten der letzten Jahre.
CNN-Medienjournalist Brian Stelter geht von einer ähnlichen Kaufsumme aus. Auf Twitter berichtete er von der Übernahme und schrieb dazu: "1 Milliarde Dollar sind die grobe Schätzung..."
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Springer und Politico arbeiten seit 2014 in Brüssel zusammen
Springer betreibt mit Politico seit 2014 in einem Gemeinschaftsunternehmen die Medienplattform Politico Europe, die ihren Hauptsitz in Brüssel hat. Mit jährlichem zweistelligen Wachstum erreichte Politico Europe 2019 die Profitabilität. Jamil Anderlini führt ab Herbst als neuer Chefredakteur den 100-köpfigen Newsroom.
Politico wurde 2007 gegründet und hat inzwischen mehr als 700 Beschäftigte in den USA und Europa. Für Springer sind die USA neben Deutschland und Polen Kernmarkt für neue Investitionen im Medienbereich. Seit dem Einstieg des US-Finanzinvestors KKR peilen die Berliner verstärkt Wachstum auch über Zukäufe an. Die Corona-Krise hatte den Konzern hierbei allerdings etwas gebremst.
Axel Springer war in den vergangenen Jahren häufiger auf Einkaufstour. 2015 bezahlte der Konzern 500 Millionen US-Dollar für die Übernahme des "Business Insider". Im vergangenen Jahr erwarb Springer eine Mehrheitsbeteiligung am Newsletter-Herausgeber Morning Brew.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur Reuters