Rezession abgewendet Deutsche Wirtschaft wächst im zweiten Quartal um 1,5 Prozent
Die deutsche Wirtschaft erholt sich: Die Corona-bedingten Einschränkungen hatten noch zu Jahresbeginn zu Rezessionssorgen geführt. Im zweiten Quartal stieg das BIP nun um 1,5 Prozent.
Nach der Vollbremsung zu Jahresbeginn in der Corona-Pandemie hat die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal an Tempo gewonnen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg gegenüber dem Vorquartal um 1,5 Prozent. Das teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in einer ersten Schätzung mit.
Gegenüber dem zweiten Vierteljahr 2020 wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Zeitraum April bis Juni 2021 preisbereinigt um 9,6 Prozent. Im ersten Lockdown nach Ausbruch der Corona-Pandemie im vergangenen Frühjahr war die Wirtschaftsleistung dramatisch eingebrochen.
Ökonomen hatten mit höherem Wachstum gerechnet
Von Reuters befragte Ökonomen hatten allerdings ein Plus von 2,0 Prozent erwartet. Zu Jahresbeginn war die Wirtschaft in der dritten Corona-Welle um 2,1 Prozent eingebrochen, wie aus neuesten Berechnungen der Statistiker hervorgeht. Zunächst war nur von einem Minus von 1,8 Prozent die Rede.
Nun erholte sich die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal wieder, wie Destatis konstatierte. Dazu trugen vor allem höhere private und staatliche Konsumausgaben bei. Die Bundesbank geht davon aus, dass sich das Wachstumstempo im Zuge der schrittweisen Öffnung der Wirtschaft im Sommer noch beschleunigt. So könnte das BIP im laufenden dritten Quartal sein Vorkrisenniveau erreichen.
Wirtschaftsforschungsinstitute sagten zuletzt einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes zwischen 3,2 und 3,9 Prozent für das gesamte Jahr voraus. Im vergangenen Jahr hatte die Pandemie die deutsche Wirtschaft in die tiefste Rezession seit der globalen Finanzkrise 2009 gestürzt.
Die steigenden Corona-Infektionszahlen im Zuge der Ausbreitung der Delta-Variante trüben allerdings die weiteren Aussichten etwas ein. Manche Experten befürchten daher, dass die Wirtschaft zum Jahresende wieder verstärkt unter den Folgen der Pandemie leiden könnte. Hinzu kommt, dass der Industrie steigende Rohstoffpreise und Lieferengpässe für wichtige Vorprodukte zu schaffen machen.
- Nachrichtenagentur dpa und Reuters