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Real, Media Markt, H&M: Diese Läden verlassen 2021 die Innenstadt


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Zara, Media Markt, H&M
Diese Shops verlassen 2021 die Innenstadt


Aktualisiert am 28.07.2021Lesedauer: 5 Min.
H&M-Filiale in Düsseldorf (Symbolbild): Die Modekette will 2021 rund 250 Geschäfte schließen.Vergrößern des Bildes
H&M-Filiale in Düsseldorf (Symbolbild): Die Modekette will 2021 rund 250 Geschäfte schließen. (Quelle: Ralph Peters/imago-images-bilder)
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Während der Onlinehandel boomt, haben es stationäre Geschäfte zunehmend schwer. Die Pandemie hat die Krise noch verschärft – mit Folgen für viele Einkaufsmeilen.

Der Schaden war schon vor Corona groß: Galeria Karstadt Kaufhof, Gerry Weber, Depot – seit Jahren sind viele Einzelhändler angeschlagen, mussten Insolvenz anmelden oder ihr Filialnetz ausdünnen.

2021 setzt sich der Trend fort. Die Pandemie traf die teils vorgeschädigten Unternehmen hart, manchen gab sie sogar den Rest. Für Einkaufsstraßen und Shoppingcenter bedeutet das weitere Lücken. Wir zeigen, welche Ketten für dieses Jahr Schließungen angekündigt haben.

Depot

Unter dem früheren Eigentümer Migros expandierte die Wohnaccessoires-Kette rasant, doch erfolgreich war die Strategie nicht – im Gegenteil. Depot fuhr hohe Verluste ein. Schon seit 2019 läuft deshalb ein Sparprogramm, dem laut "Lebensmittelzeitung" insgesamt 60 Filialen zum Opfer fallen sollen. Allein bis Ende 2021 sollen 35 Läden schließen.

Douglas

Im Vergleich zu anderen hat Deutschlands größte Parfümeriekette den Schwenk Richtung Onlinegeschäft zwar gut hinbekommen, viele Filialen stehen trotzdem vor dem Aus. In Deutschland trifft es rund 60 der mehr als 430 Läden, etwa 600 Mitarbeiter verlieren dadurch ihre Jobs. Lesen Sie hier, welche Douglas-Filialen genau schließen sollen.

Europaweit schließt Douglas sogar mehr als jede fünfte Filiale – insgesamt rund 500 der bislang 2.400 Parfümerien. Das trifft vor allem Geschäfte in Italien und Spanien. Douglas-Chefin Tina Müller betonte aber, sie sei zuversichtlich, dass das verkleinerte Filialnetz "zukunftsfähig ist für die nächsten Jahre".

Esprit

Fast gleichzeitig mit dem Ausbruch des Coronavirus in Deutschland leitete der Modekonzern ein Schutzschirmverfahren ein. Im Sommer folgte dann das Insolvenzverfahren. Die Konsequenz daraus: Fast jede zweite der rund 100 Esprit-Filialen in Deutschland muss dicht machen, etwa 1.100 Stellen werden gestrichen.

Galeria Karstadt Kaufhof

Krise als Dauerthema: Schon lange sind die Warenhäuser nicht mehr die Publikumsmagneten von einst. Trotzdem gab es vom Staat während der Corona-Krise ein üppiges Hilfspaket, weil die Kaufhäuser für die Innenstädte insgesamt wichtig seien. Mehr als 40 Filialen waren da aber bereits geschlossen worden.

Denn schon während des ersten Lockdowns im April 2020 hatte der Konzern Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen müssen und das Insolvenzverfahren Ende September abgeschlossen. Doch der Neustart scheint nicht funktioniert zu haben.

Angeblich verhandelt Galeria Karstadt Kaufhof mit dem Staat über eine weitere Finanzspritze. Der Konzern will sich zudem ganz neu aufstellen – die Marken Karstadt und Kaufhof sollen bald keine Rolle mehr spielen.

H&M

Der schwedische Fast-Fashion-Konzern ist zwar auf dem Weg der Besserung, das Filialnetz soll 2021 trotzdem dünner werden. Unter dem Strich soll die Zahl der Geschäfte um rund 250 schrumpfen, das Onlineangebot dafür wachsen.

H&M war im zweiten Geschäftsquartal in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Zuvor hatte der Konzern mit Marken wie & Other Stories oder COS Verluste angehäuft, weil die Läden wegen der Pandemie geschlossen bleiben mussten.

Klier

"Essanelle", "SuperCut", "HairExpress", "StyleBoxx" – Shops von Deutschlands größter Friseurkette Klier sah man bisher in gefühlt jeder größeren Innenstadt. Doch in der Corona-Krise ging es für das Unternehmen ums Überleben. 500 Filialen weniger ist das Ergebnis des Insolvenzplans, dem die Gläubigerversammlung im April zustimmte.

Getroffen hat es nach Unternehmensangaben "dauerhaft unprofitable Filialen", die einerseits mit weniger Besuchern, andererseits mit hohen Mieten in teuren Innenstadtlagen zu kämpfen hatten. Es sei so gelungen, insgesamt 850 Salons und Shops mit etwa 6.400 Mitarbeitern zu erhalten, sagte Geschäftsführer Michael Klier.

Media-Markt-Saturn

Auch der Elektronikhandel zieht sich zurück: Media-Markt-Saturn will bis Herbst 2022 voraussichtlich 13 der 419 Märkte schließen und bis zu 1.000 Stellen abbauen. Als Grund nennt die Geschäftsführung, dass zunehmend mehr Kunden ihren Einkauf im Internet erledigten.

Mehr als die Hälfte des Umsatzes machte der größte Elektronikhändler des Landes zuletzt online. Der Stellenabbau in Deutschland ist Bestandteil eines konzernweiten Sparprogramms, das Media-Markt-Saturn bereits im August vergangenen Jahres angekündigt hatte.

Pimkie

Probleme hatte Pimkie schon länger, die Corona-Pandemie hat die Lage des französischen Mode-Discounters aber noch verschärft. Ende Januar teilte die Betreibergesellschaft Framode mit, dass 40 der insgesamt 75 deutschen Filialen geschlossen werden. 150 Mitarbeiter werden demnach entlassen.

Bereits seit September vergangenen Jahres durchläuft Pimkie ein Insolvenz- und Schutzschirmverfahren. Framode zufolge stimmten die Gläubiger dem Insolvenzplan einstimmig zu – auch um einen Teil der Geschäfte zu retten.

Promod

Nach 30 Jahren ist Schluss: Der französische Modehändler stellt den kompletten stationären Handel in Deutschland ein. Alle 32 Promod-Filialen schließen. Laut dem Insolvenzverwalter hat die Pandemie den Umsatz derart einbrechen lassen, dass auch die zwischenzeitlichen Lockerungen den Verlust nicht wettmachen konnten. Nun soll es nur noch online weitergehen.

Real

Dieses Drama läuft auch schon länger: 2020 verkaufte die Metro die angeschlagene SB-Warenhauskette an den russischen Finanzinvestor SCP. Dieser zerschlug die damals noch rund 270 Märkte und verkaufte sie weiter.

Unter anderem haben sich Kaufland, Edeka und jüngst auch Rewe Filialen gesichert. Insgesamt 28 Real-Filialen sollen nach den Plänen von SCP geschlossen werden. Das Schicksal von zahlreichen anderen Filialen ist noch offen.

Zara

Viele andere Einzelhändler litten nicht nur unter dem Siegeszug des Onlinehandels, sondern auch unter den Fast-Fashion-Giganten. In der Corona-Pandemie litten aber selbst die.

So werden zahlreiche Filialen von Marken wie Zara, Bershka oder Massimo Dutti verschwinden. Der spanische Mutterkonzern Inditex kündigte an, in den kommenden zwei Jahren insgesamt 1.200 kleinere, unrentable Geschäfte zu schließen. Allerdings sollen auch 150 Standorte neu entstehen.

Die Spanier hatten im vergangenen Geschäftsjahr zudem den Ausbau ihres Internethandels weiter vorangetrieben. Die Marke Zara etwa ging in 25 neuen Märkten online. Inditex geht davon aus, dass die Onlineverkäufe in diesem Jahr weiter steigen werden.

Wie sieht die Zukunft aus?

Auch nach der Pandemie dürfte der Marktanteil des Onlinehandels weiter wachsen. So zeigt eine Untersuchung des Zahlungsdienstleisters Klarna, dass die Begeisterung der Deutschen fürs Onlineshopping von März bis Mai 2021 gestiegen ist, obwohl sie wieder in stationären Geschäften einkaufen können.

Demnach stieg der Anteil der Kunden, die mindestens einmal pro Woche einkaufen, online stärker (plus 82 Prozent) als beim Einkauf vor Ort (plus 26 Prozent). Den größten Onlinezuwachs verzeichneten dabei Produkte fürs Auto sowie Schmuck und Accessoires.

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"Wir erwarten, dass die meisten, wenn nicht sogar alle Produktkategorien online noch mal ein weiteres Wachstum erfahren werden", sagt Viveka Söderbäck, Expertin für Konsumentenverhalten bei Klarna. Mit Folgen für den Einzelhandel.

So sei davon auszugehen, dass Ladenflächen in naher Zukunft stärker als Showrooms genutzt werden, während der eigentliche Einkauf immer häufiger online geschehe. "Wenn wir noch weiter in die Zukunft blicken, können wir damit rechnen, dass Einzelhändler vermehrt digitale Tools und Services einführen werden", sagt Söderbäck. So könnte Augmented Reality helfen, Kleidung in virtuellen Umkleidekabinen zu probieren oder Zimmer virtuell mit Möbeln einzurichten.

Allerdings wird es nicht jeden Einzelhändler retten, wenn er sich auf den digitalen Wandel einstellt. Einer Studie des Kölner Instituts für Handelsforschung zufolge wird bis 2023 bis zu ein Fünftel der stationären Läden schließen müssen – also bis zu 80.000 Geschäfte. Der Handelsverband Deutschland befürchtet sogar das Aus für bis zu 120.000 Läden.

Verwendete Quellen
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