Deutsche Autos stark gefragt VW stellt Verkaufsrekord in den USA auf
Die Amerikaner wollen wieder deutsche Autos; Die Marken VW, Audi und BMW konnten ihre Verkaufszahlen im zweiten Quartal stark erhöhen. Audi verkaufte fast doppelt so viele Autos, BMW steigert sich um 90 Prozent.
Nach dem Einbruch in der Corona-Krise kommen die Autoverkäufe in den USA wieder in Fahrt – davon profitieren auch die deutschen Hersteller stark. Volkswagen wurde im zweiten Quartal nach Angaben vom Donnerstag (Ortszeit) 120.520 Neuwagen mit dem VW -Logo auf dem wichtigen US-Markt los. Das waren 72 Prozent mehr als im pandemiebedingt schwachen Vorjahreszeitraum, als Fabriken und Autohäuser wegen Lockdowns zeitweise geschlossen werden mussten.
VW hat in den USA im ersten Halbjahr 2021 einen Verkaufsrekord aufgestellt. Mit 211.000 Fahrzeugen habe Volkswagen of America den höchsten Absatz in dem Zeitraum seit fast 50 Jahren erzielt, sagte Volkswagens US-Chef Scott Keogh zu Journalisten. Damit sei auch der Marktanteil vergrößert worden. Grund sei ein erweitertes Portfolio gewesen, das sich zunehmend auf SUVs konzentriert habe.
Bei den teureren Stadtgeländewagen konnte der deutsche Branchenriese die Auslieferungen sogar auf mehr als das Doppelte ausbauen. Mittlerweile macht der SUV-Absatz schon fast drei Viertel der in den Vereinigten Staaten verkauften VW-Autos aus. Seit einigen Jahren setzt der Hersteller dort vorwiegend auf schwergewichtigere und größere Modelle, die bei den US-Kunden besonders beliebt sind.
Auch Audis SUVs sind in den USA sehr beliebt
Die VW-Tochter Audi hat ihre US-Verkäufe in den drei Monaten bis Ende Juni sogar noch stärker erhöht. Der Premium-Anbieter setzte in diesem Zeitraum 66.995 Autos ab und damit 92 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Vor allem mit den SUVs der Q-Baureihe konnte Audi nach den Belastungen der Corona-Krise wieder Boden gut machen. Der ebenfalls zum VW-Konzern gehörende Sportwagenbauer Porsche lieferte 18.958 Autos aus, ein Plus von 55,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Auch BMW profitierte stark von der Erholung des US-Automarkts. Die Münchner verkauften im zweiten Quartal nach eigenen Angaben 96.561 Neuwagen unter eigener Marke, ein Anstieg um knapp 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
US-Marktführer GM bleibt hinter den Erwartungen zurück
Die BMW-Tochter Mini legte um fast 77 Prozent zu und lieferte 9.340 ihrer Kleinwagen an die US-Kundschaft. BMWs deutscher Oberklasse-Konkurrent Daimler will die Absatzzahlen von Mercedes-Benz USA erst später in diesem Monat veröffentlichen.
Deutlich weniger erfolgreich als die deutschen Hersteller schlug sich der US-Marktführer General Motors (GM). Mit 688 236 ausgelieferten Autos blieb der Konzern – trotz eines Verkaufsanstiegs von 40 Prozent im Jahresvergleich – unter den Erwartungen der Analysten.
Angesichts von Produktionsproblemen aufgrund eines Mangels an Computerchips tat sich GM schwer, die hohe Nachfrage zu bedienen. Der japanische Rivale Toyota steigerte den Quartalsabsatz um 76 Prozent auf 688.813 Autos und übertraf den größten US-Hersteller damit sogar leicht.
- Nachrichtenagentur dpa und Reuters