Börsenaufsicht ermittelt VW droht wegen "Voltswagen"-Scherz juristischer Ärger
Hat Volkswagen mit dem PR-Gag seinen Börsenkurs beeinflusst? Dieser Frage geht jetzt die US-Aufsicht SEC nach. Die vorgetäuschte Umbenennung könnte damit juristische Folgen für den Konzern haben.
Die Meldung sorgte Ende März für Aufsehen: Volkswagen wolle sich in den USA angesichts der E-Auto-Offensive in "Voltswagen" umbenennen. Verfrühter Aprilscherz? Pfiffiges Marketing? Richtig klar war die Absicht nicht, zahlreiche Medien berichteten mit Fragezeichen über die Aktion, so auch t-online.
Inzwischen ist längst klar: Die Umbenennung war nur vorgetäuscht. Doch für VW ist die Sache offenbar noch nicht gegessen. Denn nun ermittelt die US-Börsenaufsicht SEC gegen den Autohersteller. Der Vorwurf: Volkswagen soll mit dem Aprilscherz den Börsenkurs beeinflusst haben.
Wie der Konzern dem "Spiegel" bestätigte, habe die SEC Informationen bei der US-Tochter Volkswagen Group of America angefordert. Die Ermittlungen befinden sich demnach in einem frühen Stadium, VW will mit den zuständigen Stellen kooperieren.
VW streitet Einflussnahme auf Börsenkurs ab
Ein VW-Sprecher in Deutschland sagte damals: "Eine Beeinflussung des Börsenkurses können wir aufgrund der Werbekampagne nicht erkennen. Das war und ist auch nicht Ziel der Aktion." Die Absicht sei gewesen, Aufmerksamkeit "für ein wichtiges Unternehmens- und Industriethema in den USA" zu schaffen. "Dazu wurde eine integrierte nationale US-Marketingkampagne – auch mit einem Augenzwinkern – entwickelt und umgesetzt."
Der Aktienkurs von VW war infolge der Mitteilung um fast fünf Prozent gestiegen. Schwerer als die drohende juristische Konsequenz wiegt womöglich aber der Vertrauensverlust, den der Konzern insbesondere in den USA durch den PR-Gag erlitten hat. Mehrere US-Medien warfen Volkswagen Irreführung vor und könnten nun nachhaltig verstimmt sein.
- Eigene Recherche
- Spiegel: "US-Börsenaufsicht prüft Volkswagens Aprilscherz"