Kartellamt stimmt zu Diese Real-Filialen darf Edeka übernehmen
Der Ausverkauf bei Real geht weiter: Eigentlich wollte Konkurrent Edeka bis zu 72 Standorte der Warenhauskette übernehmen. Das Kartellamt hatte bei einigen Filialen Bedenken.
Der Lebensmittelhändler Edeka muss wegen des Widerstands des Bundeskartellamts deutliche Abstriche bei seinen Plänen für die Übernahme von bis zu 72 Märkten des Konkurrenten Real machen. Edeka dürfe nur 45 Real-Standorte ohne Auflagen übernehmen, entschieden die Bonner Kartellwächter am Mittwoch.
21 Märkte dürfe Edeka nicht kaufen – darunter Standorte in Braunschweig, Oldenburg, Karlsruhe, Wesel, Kempten oder Bochholt. Bei sechs weiteren Läden verhängte das Amt Auflagen, um den Wettbewerb zu sichern.
"Wir hatten bei einer Reihe von Standorten die Sorge, dass Edeka mit der Übernahme in den jeweiligen regionalen Märkten zu stark würde", begründete Kartellamtschef Andreas Mundt die Entscheidung. "Edeka musste deshalb auf rund 30 Prozent der geplanten Übernahmen verzichten."
Embed
Diese Real-Standorte darf Edeka ohne Auflagen kaufen
Folgende Real-Standorte darf Edeka ohne Auflagen übernehmen. Ob der Lebensmittelhändler aber tatsächlich alle umfirmiert, ist noch unklar:
- Aschaffenburg, Horch-Straße
- Augsburg-Ost, Reichenberger Straße
- Bamberg, Kirchäckerstraße
- Bannewitz, An der Zschauke
- Bayreuth, Riedinger Straße
- Bochum-Langendreer, Hauptstraße
- Bremen-Habenhausen, Steinsetzer Straße
- Bremen, Duckwitzstraße
- Bremen-Vahr, Vahrer Straße
- Darmstadt, Eschollbrücker Straße
- Dettingen/Erms, Im Schwöllbogen
- Duisburg, Berliner Straße
- Dülmen, Auf dem Quellberg
- Düren, Heerweg
- Düsseldorf, Schlüterstraße
- Filderstadt, Plieninger Straße
- Flensburg, Schleswiger Straße
- Freiburg, Gundelfinger Straße
- Goslar, Gutenbergstraße
- Groß-Gerau, Mainzer Straße
- Henstadt-Ulzburg, Gutenbergstraße
- Horb, Hahnerstraße
- Kaiserslautern, Mannheimer Straße
- Karlsruhe-Bulach, Ortenbergstraße
- Kirchheim am Neckar, Max-Eyth-Straße
- Kronach, Weissenbrunner Straße
- Leipzig, Miltitzer Straße
- Leverkusen, Stixchesstraße
- Lübeck, Alexander-Fleming-Straße
- Ludwigshafen, Prälat-Caire-Straße
- Mutterstadt, An der Fohlenweide
- Neumarkt, Dreichlinger Straße
- Neuruppin, Babimost-Ring
- Potsdam-Drewitz, Nuthestraße
- Rees, Grüttweg
- Saarbrücken-Dudweiler, Fischbachstraße
- Salzgitter-Lebenstedt, Konrad-Adenauer-Straße
- Schleswig, Flensburger Straße
- Schorfheide, An der B 167
- Schwedt, Landgrabenpark
- Teltow, Oderstraße
- Weingarten, Franz-Beer-Straße
- Wiesbaden, Äppelallee
- Wiesbaden, Mainzer Straße
- Wülfrath, Zur Fliethe
Bei folgenden Standorten muss Edeka im Falle einer Übernahme Auflagen erfüllen – etwa Teilflächen an andere Händler abgeben:
"Weiterer Meilenstein im Verkaufsprozess"
Der russische Real-Eigner, der Finanzinvestor SCP, begrüßte die Entscheidung als "weiteren Meilenstein im Verkaufsprozess" von Real. Der Düsseldorfer Metro-Konzern hatte die Supermarktkette Real mit rund 270 Märkten, rund 34.000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von etwa sieben Milliarden Euro an SCP verkauft. Metro konzentriert sich auf das Geschäft rund um den Großhandel, Real passte nicht mehr zu diesem Konzept. SCP will die Kette zerschlagen.
Das Kartellamt hatte dem Konkurrenten Kaufland bereits grünes Licht für die Übernahme von bis zu 92 Real-Märkten gegeben. SCP hatte im Zuge dieser Entscheidung zugesagt, Standorte mit einem Beschaffungsvolumen von insgesamt mindestens 200 Millionen Euro an mittelständische Lebensmitteleinzelhändler zu veräußern.
Für einen solchen Einzelhändler, die Globus-Gruppe, hatte die Behörde die Übernahme von bis zu 24 Real-Standorten freigegeben. Eine weitere Real-Tranche geht nun an Edeka. "Die Edeka-Gruppe baut durch die Übernahme ihre starke Marktposition beim Einkauf von Lebensmitteln weiter aus", sagte Mundt. Dass SCP aber auch Real-Märkte an mittelständische Konkurrenten abgebe, sorge für Wettbewerb.
- Nachrichtenagentur Reuters
- Kartellamt: "Edeka-Übernahme von Real-Standorten nur zum Teil freigegeben – Edeka darf nur 45 Standorte ohne Auflagen übernehmen"