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Konjunktur: Deutsche Exporte unerwartet stark gestiegen


1,4 Prozent plus
Deutsche Exporte starten unerwartet stark ins Jahr 2021

Von dpa, rtr
Aktualisiert am 09.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Ein Container wird verladen (Symbolbild): Die deutschen Exportzahlen für Januar sind besser als erwartet.Vergrößern des Bildes
Ein Container wird verladen (Symbolbild): Die deutschen Exportzahlen für Januar sind besser als erwartet. (Quelle: Daniel Reinhardt/dpa-bilder)
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Trotz der zweiten Corona-Welle haben die Ausfuhren im Januar überraschend zugelegt. Allerdings hatten Ökonomen auch bei den Importen mit anderen Zahlen gerechnet.

Die deutschen Exporte haben zu Beginn des Jahres unerwartet an Fahrt gewonnen. Die Ausfuhren legten im Monatsvergleich um 1,4 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Analysten sind von der Entwicklung überrascht. Sie hatten zum Jahresauftakt im Schnitt mit einem Rückgang der Exporte um 1,8 Prozent gerechnet.

Einen unerwartet starken Dämpfer gab es hingegen bei den Importen. Hier meldete das Bundesamt für Januar einen Rückgang um 4,7 Prozent im Monatsvergleich. Analysten sind nur von einem Minus von 1,9 Prozent ausgegangen.

Der Überschuss in der deutschen Handelsbilanz hat sich im Januar etwas verringert. Er betrug 14,3 Milliarden Euro, nach 15,2 Milliarden im Dezember. Die Leistungsbilanz wies im Januar einen Überschuss von 16,9 Milliarden Euro aus.

Exporte nach Großbritannien um 29 Prozent eingebrochen

Insgesamt verkauften die Exporteure im Januar Waren im Wert von 98,1 Milliarden Euro ins Ausland. Verglichen mit Januar 2020 waren das 8 Prozent weniger. Dabei sanken die Ausfuhren in die EU-Staaten um 6 Prozent, die in den Rest der Welt sogar um 10,3 Prozent. Die Exporte nach Großbritannien sanken nach Inkrafttreten des Brexit-Handelsabkommens mit minus 29 Prozent besonders stark.

2020 waren die deutschen Exporte wegen der Corona-Krise um 9,3 Prozent auf 1.205 Milliarden Euro eingebrochen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass sich das Auslandsgeschäft in diesem Jahr belebt.

Das Barometer für die Exporterwartungen der Industrie kletterte im Februar auf den höchsten Stand seit fast zweieinhalb Jahren, wie das Ifo-Institut in seiner monatlichen Umfrage unter 2.300 Betrieben herausfand. "Die gut laufende Konjunktur in China und die anziehende Produktion in den USA helfen den deutschen Exporteuren", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest dazu.

Lockdown als Ursache für Handelsüberschuss

Experten hatten zuvor mit einer rückläufigen Exportentwicklung gerechnet. "Eigentlich war davon auszugehen, dass die deutschen Exporte der Industrieproduktion folgen werden und im Januar ebenfalls nachgeben", Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP-Bank. "Dass nun ein sogar deutliches Plus vermeldet wird, ist eine äußerst positive Überraschung."

Auch Jens Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg hatte eine schlechtere Entwicklung erwartet. "Der Überschuss im Außenhandel ist überraschend hoch", sagte er. Dieser hänge aber vor allem mit den gesunkenen Importen zusammen, die sich wiederum auf zwei Faktoren zurückführen ließen.

"Es gab Grenzkontrollen, die den Warenfluss behindert haben könnten", so Niklasch. "Entscheidender war vermutlich, dass die Konsumnachfrage mangels Möglichkeiten im Januar deutlich nachließ." Verstärkt habe diesen Effekt die Wiedereinführung der höheren Mehrwertsteuersätze und der nachgelassene Handel mit Großbritannien. "Alles in allem ist die Januarzahl kein Ausweis neuer deutscher Exportstärke, sondern eher ein Alarmsignal für das erste Quartal."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
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